Streit um Gedenkstätte für Loveparade-Opfer

Die Hinterbliebenen kritisieren den Entwurf. Investor will nicht mehr verhandeln.

Duisburg. An der Wand hängt eine Tafel, auf dem Boden brennen Kerzen zum Gedenken an die 21 Opfer der schrecklichen Katastrophe bei der Loveparade vor mehr als zwei Jahren. Am Unglücksort in Duisburg erinnert bislang dieses Provisorium an die Toten und Verletzen. Geplant ist aber, dass an der Rampe, auf der die Menschen starben, eine Gedenkstätte entsteht.

Doch über die Gestaltung der Stätte ist jetzt Streit entbrannt. Die Hinterbliebenen der Opfer und Investor Kurt Krieger, der auf dem Areal oberhalb der Rampe zwei Möbelhäuser errichten will, können sich auf keinen gemeinsamen Entwurf einigen.

Knackpunkt ist vor allem die Größe der Gedenkstätte. „Der Ort ist zu eng, das kann man den Hinterbliebenen und ehemaligen Verletzten der Katastrophe nicht zumuten“, meint Lothar Evers von „Loveparade Selbsthilfe, Verein der Hinterbliebenen und Verletzten des 24. Juli 2010“.

In einem der ersten Pläne sollte die Breite der Gedenkstätte zehn Meter sein, jetzt ist sie auf sieben Meter geschrumpft. „Wird der Plan so in die Tat umgesetzt, dann werden viele Hinterbliebene nicht kommen. Das würde die erste Gedenkstätte bundesweit, die nicht im Sinne der Hinterbliebenen ist“, so Evers.

Investor Krieger dagegen hat laut der Stadt Duisburg aber mittlerweile die Geduld verloren. „Er hat seine Pläne mehrmals angepasst“, so Stadtsprecherin Anja Huntgeburth. Fakt ist, dass der vorliegende Bauantrag genehmigungsfähig ist, sprich die Stadt ihn bewilligen muss. „Das wird im Laufe dieses Monats geschehen“, so Huntgeburth. Die Hinterbliebenen hoffen dennoch, dass Krieger noch einmal zurück an den Verhandlungstisch kommt. „Wir wollen einen Kompromiss“, bekräftigt Evers.

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