Loveparade-Prozess in der Düsseldorfer Messe?

Das Duisburger Landgericht ist zu klein. Das Verfahren mit 15 Beschuldigten könnte in der Nachbarstadt stattfinden.

Duisburg/Düsseldorf. Fast zwei- einhalb Jahre nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg mit 21 Toten sollen sich noch in diesem Jahr 15 Beschuldigte vor Gericht verantworten. Und zwar nicht in Duisburg, sondern voraussichtlich in der Messe in Düsseldorf.

Auf der Suche nach entsprechenden Räumen für das Mammut-Verfahren werde derzeit auch diese Möglichkeit geprüft, sagte ein Sprecher des Duisburger Landgerichts am Montag. Angesichts der großen Zahl von erwarteten Prozessbeteiligten und Beobachtern werde der Schwurgerichtssaal im Duisburger Landgericht voraussichtlich nicht ausreichen, so der Sprecher.

Bei dem Großverfahren werde allein mit 30 Verteidigern gerechnet. Die Messe-Tochter „DüsselCongress“ hätte laut einem Bericht gleich mehrere Orte im Angebot, die genutzt werden könnten, beispielsweise die Messehalle 6 oder den Dome in Düsseldorf-Rath.

In der Vergangenheit sei bereits ein Mafia-Verfahren aus Duisburg in den Hochsicherheitstrakt des Düsseldorfer Landgerichts ausgelagert worden.

Die Duisburger Behörde ermittelt wegen Planung und Ablauf der Techno-Party insgesamt gegen 15 Beschuldigte, darunter elf Bedienstete der Stadt. Einer der zuletzt Beschuldigten sei inzwischen gestorben, hieß es am Montag.

Anklage sei bislang noch nicht erhoben worden. Vier Staatsanwälte und ein Oberstaatsanwalt sind mit der Aufarbeitung des Geschehens befasst.

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