Landtag: Stadt weist Schuld für Loveparade-Drama von sich

Der Bericht einer Anwaltskanzlei entlastet die Verwaltung. Der Innenminister stellt sich vor die Polizei.

Düsseldorf. Fast zwei Wochen nach der Katastrophe bei der Loveparade mit 21 Toten hat die Stadt Duisburg erstmals detailliert zu den Vorwürfen gegen sie Stellung genommen. Der vorläufige Bericht einer von ihr beauftragten Anwaltskanzlei bescheinigt der Verwaltung rechtmäßiges Handeln.

Nach dem derzeitigen Stand der Prüfung lägen keine Erkenntnisse dafür vor, "dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg ihre gesetzlichen Pflichten verletzt hätten und auf diese Weise zum Unglück beigetragen oder es gar verursacht hätten", heißt es in dem Schreiben, das am Mittwoch dem Innenausschuss des NRW-Landtags übermittelt wurde.

Damit reagierte die Stadt auf mehr als 100 Fragen zu dem Unglück, die Landtagsfraktionen eingereicht hatten. Allerdings hätten möglicherweise "Dritte" gegen Vorgaben und Auflagen der Genehmigungen der Stadt verstoßen, schreibt die Anwaltskanzlei weiter.

In dem Schreiben verweist die Stadt darauf, dass für den Bereich des Veranstaltungsgeländes nicht sie, sondern Veranstalter und Polizei zuständig gewesen seien. Diese Darstellung wies das Innenministerium zurück. Für die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes sei allein der Veranstalter zuständig gewesen.

Innenminister Ralf Jäger (SPD) stellte sich erneut vor die Beamten. Er werde nicht zulassen, "dass die Polizei als Sündenbock für die Fehler und Versäumnisse auf anderer Seite herhalten" müsse. Auch seien weiter Fragen offen, wie die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes von der Stadt kontrolliert worden sei.

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