Ich Bin Ein Star — Holt Mich Hier Raus! : Dschungelcamp 2018: Liebe geht durch den Magen, doch Jenny ist echt angepisst
Düsseldorf. „Noch fünf Minuten bis ‚Warum tu ich mir das eigentlich an?!’“, twittert ein User schon kurz vor Sendebeginn. Die Frage scheint irgendwie berechtigt, aber RTL greift tief in die Trickkiste, um uns vom Gegenteil zu überzeugen: Dramatische Musik, hektische Schnitte, 90er-Jahre-Zaubertroll Daniele Negorini wetzt ein Messer.
Schwarzbild. Muss heute jemand sterben?
Matthias platzt dann gleich zu Beginn der Sendung „der Kanal“ und man wünscht sich, dass das auch mit RTL passieren würde: Folge 12 punktet vor allem mit bestechender Langeweile dank redaktionell durchgeplanter Gefühlsduselei.
Die findigen Regisseure versuchen zunächst, ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken: Über die Briefe ihrer Liebsten aus der Heimat kommt Ex-Bachelor-Kandidatin Kattia ins Gespräch mit Ex-Bachelorette-Kandidat David — gleich und gleich gesellt sich eben gern. Dumm nur: Sie reden auch im gleichen Maße aneinander vorbei. Erklärte David eben noch, dass „Zuhören“ bei Gesprächen das wichtigste sei, starrt er nun schon Luftlöcher in den australischen Dschungel, während Kattia herzzerreißend erklärt: Sie will zurück nach Kolumbien, weil sie in Deutschland „niemanden hat“. Davids Aufmerksamkeit zumindest hat sie nicht.
Das nächste Drama gibt es dann noch in der gleichen Nacht: David hat Daniele länger schlafen gelassen und weckt ihn später für seine Nachtschicht. Nikotin-„Sonderentzug“ Negroni fährt deshalb gleich aus der Haut und beschwert sich bitterlich. Länger schlafen? Wie unfair! Was Dauerschläferin Tina York dazu wohl sagt? Ach ja, nichts. Sie schläft ja.
Nach dem kurzen Streit-Intermezzo geht es dann wieder ans Herz: Daniele berichtet von seiner Jugend im Heim, seinen Vater will er gar nicht kennenlernen — dessen Meinung habe er schließlich schon in der BILD gelesen. Dramatische Musik aus der Regie, jetzt tut er einem tatsächlich fast leid. Zigaretten bekommt er trotzdem nicht. Stattdessen analysiert Camp-Psychologin Natasha Danieles Lebenslage. Fazit: Daniele braucht eine Vaterfigur. Außerdem könne er dann ja lebenslang umsonst Pizza essen — sein Vater ist schließlich Inhaber einer Pizzeria. Wäre er doch bloß Tabakverkäufer, dann wäre der Kontakt vermutlich schon wiederhergestellt...