Wuppertal statt China: 280 neue Arbeitsplätze bei proviel

An der Farbmühle sind außerdem eine Kantine und eine Bildungsakademie entstanden.

Wuppertal. 60 Firmen nehmen derzeit die Dienste von proviel in Anspruch. Heißt: sie lagern einen Teil ihrer Produktion aus und lassen statt in China oder im sonstigen Ausland in den Behindertenwerkstätten von proviel produzieren. Flexibilität, Nähe und die damit verbunden Möglichkeit, auch mal selbst die Produktion zu überprüfen, werden von den Unternehmern dabei geschätzt. Seit diesem Monat ist zudem der neue proviel-Standort Farbmühle in Betrieb. Auf 3500 Quadratmetern können 280 zusätzliche Mitarbeiter beschäftigt werden, zudem gibt es eine Bildungsakademie.

Am Dienstag lud proviel seine Kunden in das neue Gebäude an der Farbmühle ein, um zu zeigen, was dort entstanden ist. Und die Kunden? Die zeigten sich beeindruckt. Und bestärkt, auch in Zukunft im heimischen Wuppertal statt im fernen Ausland produzieren zu lassen. "Momentan nutzen wir proviel etwas weniger, wegen der Wirtschaftskrise", sagte Michael La Porte, Geschäftsführer von DLP - D. La Porte, sobald sich die Lage ändere, wolle er aber wieder verstärkt die Dienste von proviel in Anspruch nehmen. Sein Unternehmen verkaufte vor einigen Jahren das Gelände an der Farbmühle an proviel.

Auch Karl-Heinz Dörr, Geschäftsführer von Stannol, setzt auf proviel: "Die Qualität der gelieferten Produkte ist exzellent. Und durch die Nähe kann man auch kurzfristig etwas ändern oder überprüfen." Ein anderes Argument bringt Ralf Puslat, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb von Puky, vor: "Für uns steht Qualität an erster Stelle. Und wir setzen auf ’Made in Germany’. Würden wir im Ausland produzieren, wäre das nicht möglich".

Gemeinsam mit anderen Unternehmern inspizierte Puslat am Dienstag das Gebäude an der Farbmühle - inklusive Kantinen-Test. Rund 450 Mittagessen werden dort derzeit täglich ausgegeben, "bis zu 1000 wären möglich", versichert Christoph Nieder, Vorstandsmitglied der proviel-Trägergesellschaft. Das Angebot richtet sich nicht nur an proviel-Mitarbeiter, sondern auch an andere Gäste.

Ein Novum ist die Bildungsakademie. Sowohl Mitarbeiter können dort an Schulungen teilnehmen, als auch Auswärtige, die sich im Sozialen Bereich schulen lassen wollen. Für Hans-Hermann Lücke, Bezirksbürgermeister von Barmen, ist der neue proviel-Standort ein echter Glücksfall, "hier haben Politik, Träger und private Investoren wunderbar zusammengearbeitet."

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