Streichliste: Wuppertal verliert sein Schauspielhaus

Die Kultur wird besonders hart von den Einsparungen getroffen.

Wuppertal. Zu Beginn der Theatersaison wurde die kleine Spielstätte im Schauspielhaus noch gefeiert - als Übergangslösung, bis das große Haus saniert und modernisiert ist. Seit Dienstag steht fest: Die Stadt wird sich von ihrem Theater an der Kluse 2012 trennen und riskiert damit sogar das Ende des Sprechtheaters in Wuppertal. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Einsparung dazu führt, die Sparte Schauspiel aufzugeben", sagte Oberbürgermeister Peter Jung Dienstag bei der Vorstellung des Haushaltskonsolidierungskonzepts.

Die Bühnen werden auf Sparflamme gesetzt, müssen auf zwei Millionen Euro jährlich verzichten, was Schauspiel-Intendant Christian von Treskow besonders hart trifft.

Aber auch die übrige Kulturszene soll nicht verschont werden. Allein das Kulturbüro kann die freie Szene nur noch mit der Hälfte des Etats versorgen. Kämmerer Johannes Slawig verweist auf verstärkte Kooperationsanstrengungen mit den bergischen Nachbarn Solingen und Remscheid. Bei gemeinsamer Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen sieht er weitere Rationalisierungspotenziale. "Dann gibt es eben nicht mehr viele kleine Projekte in den einzelnen Städten, sondern ein gemeinsam organisiertes Angebot in einer Stadt."

Gern wäre Slawig beim kollektiven Sparen im Bergischen schon weitergekommen. Konkrete Vorschläge habe er aber aufgrund der veränderten politischen Landschaft nach der Kommunalwahl in den Nachbarstädten nicht vorlegen können. So taucht das Sinfonieorchester nur am Rande auf. Bekannt ist aber, dass Wuppertal sich sehr gut vorstellen kann, dass es im Städtedreieck nur noch ein Orchester anstelle von zweien gibt.

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