Maklernetzwerk: 74 Prozent mehr Flächen-Umsatz

Vor allem der Verkauf von Immobilien-Paketen erhöhte sich. Zahlungen im Verzug.

<strong>Wuppertal. Wuppertal ist offenbar stärker denn je im Fokus internationaler Investoren. Das Maklernetzwerk jedenfalls berichtet auch über Neukunden aus Spanien und Großbritannien. Die Briten zum Beispiel haben sich auf den Erwerb von Autohäusern spezialisiert. Insgesamt, so Frank Müller, ist dieses gestiegene Interesse extrem positiv für Wuppertal, die investorenfreundliche Haltung der Stadt habe sich herumgesprochen. Was die Zuwachsraten angehe, so lande Wuppertal bundesweit locker unter den Top-Ten-Großstädten. Schließlich habe der Gutachterausschuss einen Geldumsatz von mehr as 800 Millionen Euro im vergangenen Jahr registriert. Das entsprach einem Plus von 33 Prozent.

Das Maklernetzwerk Wuppertal hat am Gesamtmarkt einen Anteil von gut 20 Prozent, bei Gewerbeimmobilien aber sind es rund 70 Prozent. Und das hat Folgen: Denn der über das Maklernetzwerk (Beelow Immobilien, Frank Müller Immobilien, Hans M. Stephan Immobilien und Alfred Vollmer Immobilien) getätigte Flächenumsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um satte 74 Prozent auf rund 435000 Quadratmeter.

Dabei stockte es speziell im Vermietungsmarkt gewaltig: Nicht etwa, weil keine Nachfrage existiere, sondern weil kein Angebot vorhanden ist. Ladenlokale, Büroflächen und Gewerbeflächen brachten es nach einem Umsatz von 40500 Quadratmetern im Jahr 2006 zuletzt nur auf 26000 Quadratmeter.

Der Grundstücksverkauf allerdings legte ordentlich zu - von 84500 auf 250000 Quadratmeter. Ein Beispiel ist der Umzug der Firma GMA Kaltformteile aus Velbert ans Hölker Feld auf das ehemalige Areal von Freund-Victoria. Grundsätzlich zeige sich in diesem Segment, dass es in der Wirtschaft wieder anziehe. Wuppertal könne derzeit jedoch auch hier nicht ausreichend bereitete Flächen anbieten. Immer häufiger geht es daher in die Projektentwicklung hinein.

Verkäufer warten auf ihr Geld Die sogenannte Subprime-Krise ist auch in Wuppertal zu spüren. Die Finanzkrise mit Ursprung in schlechten Krediten in den USA hat zur Folge, dass die Verkäufer Wuppertaler Häuser mitunter lange auf ihr Geld warten. Wie Frank Müller und Stephan A. Vollmer berichten, liegt das aber nicht etwa an einer Liquiditätskrise der ausländischen Investoren, die zuletzt so viele Portfolios erworben haben. Ursache sei vielmehr die Krise der Banken. Die haben demnach mitunter erstens einen Liquiditätsengpass und zweitens im Vergleich zu früher deutlich längere Bearbeitungszeiten. Bis zu drei Monate sind die Zahlungen daher derzeit im Verzug. Zumindest, was die Vermittlung über die Mitglieder des Maklernetzwerks angeht, werden deren Rechnungen an die Verkäufer aber erst ausgestellt, wenn die Zahlung auch erfolgt ist.

Bankpapier Der WZ liegt in diesem Zusammenhang ein Papier vor, in dem eine Bank einräumt, dass "mittlerweile auch europäische Banken in der Abwicklung der genehmigten Kredite zeitintensiver und aufwändiger arbeiten." Zudem sei das Risiko-Controlling verstärkt worden. Zahlungen seien zwar komplett vorbereitet, der Kredit auch genehmigt, die Abwicklung dauere wegen zusätzlicher bankinterner Vorgänge aber länger als vor einem halben Jahr und vor Beginn der US-Immobilien-Krise angenommen.

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