Stoiber besucht die Junior Uni

Im Schlepptau von Armin Laschet machte der frühere CSU-Chef Wahlkampf in Unterbarmen.

Stoiber besucht die Junior Uni
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Ein gemeinsamer Wahlkampfauftritt von Spitzenpolitikern der CDU und CSU in Wuppertal? Die Junior Uni macht es möglich. Gestern besuchten Armin Laschet (CDU) und Edmund Stoiber (CSU) Wuppertals einzigartige Bildungseinrichtung, bevor sie gemeinsam im Laschet-Bus zum nächsten Wahlkampftermin in den Rhein-Sieg-Kreis aufbrachen. Armin Laschet fühlte sich nach seinem Fernsehduell mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Kreis der jungen Studenten und deren Dozenten sichtlich wohl „Die Naturwissenschaften waren in der Schule zwra nicht so mein Ding. Doch wäre mir als Kind das Wissen in den Mint-Fächern so wie hier vermittelt worden, wäre vielleicht etwas anderes aus mir geworden“, sagte Laschet schmunzelnd. Zuvor hatte er einen Rundgang durch die Unterrichtsräume und Labore im laufenden Uni-Betrieb gemacht.

Stoiber besucht die Junior Uni
Foto: Anna Schwartz

Den Ausgang des Fernsehduells mit Hannelore Kraft, die übrigens Schirmherrin der Junior Uni ist, wollte Laschet — auch mit einigen Stunden Abstand — nicht bewerten. „Ich habe in der Diskussion alle Kritikpunkte angesprochen. Dafür habe ich heute Morgen viel Zustimmung bekommen. Die Beurteilung, wer Punktsieger ist, möchte ich anderen überlassen“, sagte der CDU-Spitzenkandidat knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl.

Ernst-Andreas Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Junior Uni, nutzte die gut 90 Minuten des Besuches der beiden prominenten Politikern, um die Entwicklung und die bisherigen Erfolge der Junior Uni zu erläutern. Ziegler hob den Wert für die Bildung und Entwicklung vieler Kinder in der Region hervor und sprach von der Begeisterung der Helfer und Unterstützer, die dies ermöglichten. „Es ist enorm, welche Entwicklung die Junior Uni gemacht hat“, sagte Armin Laschet, dessen erster Besuch aus dem Jahr 2009 datiert. Damals fanden Unterricht und Experimente noch in einem alten Fabrikgebäude an der Friedrich-Engels-Allee statt.

Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität, beschrieb die Klammer, mit der die große Hochschule und die Junior Uni verbunden sind. Er appellierte an die Politiker, in die Bildung zu investieren, denn von einer frühen Förderung der Kinder profitiere die Gesellschaft. „Viele Kosten, die später entstehen, sind Reparaturkosten“, mahnte Lambert T. Koch.

„Wie wird die Junior Uni finanziert?“, fragte Edmund Stoiber, der frühere bayerische Ministerpräsident, Kanzlerkandidat, CSU-Vorsitzende und Sparfuchs einer EU-Kommission in Brüssel. Stoiber lieferte damit das Stichwort für Ernst-Andreas Ziegler, der erläuterte, dass die Junior Uni ganz ohne öffentliche Zuschüsse auskommt und schuldenfrei agiert.

Im Laufe der Besichtigung der Junior Uni bot sich Ziegler zudem die Gelegenheit, seinen Gästen einige der vielen privaten Unterstützer vorzustellen, die zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit seit der Gründung 2008 maßgeblich beigetragen haben. Persönlich anwesend waren unter anderen: Eugen Trautwein (E/D/E), Jörg Mittelsten Scheid (Vorwerk), Rolf-Peter Rosenthal (Jackstädt Stiftung) und Peter Vaupel (Vorsitzender des Fördervereins der Junior Uni.

„Heute konnte ich Edmund Stoiber einmal etwas zeigen, was wir den Bayern voraus haben“, sagte Armin Laschet. Edmund Stoiber hatte ihm versprochen, zwei Tage mit auf Wahlkampftour zu gehen. Dass der CDU-Spitzenkandidat Laschet „den Stoiber“ als Zugabe im Schlepptau hatte, ist also dem Wahlkampf und Zufall geschuldet.

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