Karneval in Wuppertal Lachsalven bei Herrensitzung der Weinberger Funken

Die Jecken feierten ausgelassen im ausverkauften Breuer-Saal.

Karneval in Wuppertal: Lachsalven bei Herrensitzung der Weinberger Funken
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Stephan Grell, Präsidiumsmitglied der Weinberger Funken von 1930, hatte am Sonntagmorgen allen Grund, zufrieden in die Runde zu blicken: Der Breuer-Saal war in der sechsten Auflage der Herrensitzung erstmals ausverkauft, und das von ihm zusammen gestellte Programm hatte ganz offensichtlich den Geschmack der 200 Jecken getroffen. Da fiel es ihm und seinem Kollegen Jens Borgmann, dem obersten und damit besonders zündenden Funken leicht, die mehr als vierstündige Sitzung stimmungsvoll über die kleine Bühne zu bringen.

Die bot nämlich den sprunggewaltigen Damen und kräftigen Herren der auftretenden Tanzkorps nur bescheidene Bewegungsfreiheit. Doch die adretten Mariechen machten das Beste daraus. Schmissen die Beine, wurden auf Händen getragen und in die Höhe gehievt oder geschleudert und ließen sich bei ständig strahlendem Lächeln nicht anmerken, dass Tanzen im Karneval ein durchaus harter und Präzision erfordernder Job ist.

Während im Saal die Biermeter und die Biersäulen von abgehärteten Damen im Akkord an die Tische getragen wurden, nahmen die Korpsmitglieder nur Mineralwasser zu sich. Bernd Steffens, Vorsitzender der Tanzgruppe Klingenstadt Solingen, wies darauf hin, dass die Herren im Team neben den zweimal wöchentlichen Übungsstunden auch Krafttraining absolvieren und begreiflicherweise daran interessiert sind, dass die jungen Damen keine kulinarischen Sünden begehen. „Wir treten das ganze Jahr durch auf, auch bei Weihnachtsmärchen“, verriet der TKS-Boss.

Weihnachtsmärchen sind dagegen eher nicht die Domäne von Kitty, dem Nummerngirl, das die Programmpunkte anzeigte und unter anderem auch bei Junggesellenabschieden auftritt. Im Breuer-Saal schwebte die bestens gelaunte Blonde in sparsamen Textilien auch gern über die Tische, gefeiert vom immer fröhlicher gestimmten Publikum.

Nichts für Feingeister — am Sonntagmorgen im Breuer-Saal ohnehin in der Minderheit — waren die Büttenreden des Travestiten Gloria del Castro und des Duos „Bauer und Wiener“. Deren „Kracher“ provozierten jeweils Lachsalven.

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