Kneipe zieht mit beim Karnevalszug

„Wirtschaftwunder“ hat aus einer fixen Idee Wirklichkeit gemacht — mit eigenem Wagen und 400 Kilo Kamelle.

Kneipe zieht mit beim Karnevalszug
Foto: Gerhard Bartsch

Elberfeld. Die Elberfelder Szene-Kneipe „Wirtschaftswunder“ (WiWu) will dieses Jahr beim Wuppertaler Rosensonntagszug ordentlich mitmischen. Mit fast 400 Kilo Kamelle werden die Betreiber Kai-Antje und Thorsten Just mit vielen Gästen die gesamte Zugstrecke als Fußgruppe mitlaufen. Das Motto: „3 mal 11 Jahre — WiWu rockt“. Denn seit über 33 Jahren gibt es schon die Gaststätte an der Wiesenstraße 17 in der Nordstadt. Die Kostüme: Rock- und Popfiguren der letzten Jahrzehnte. Ob Elvis oder Wolle Petry, Blues Brother oder Ozzy Osbourne, mit Glockenspiel oder Luftgitarre.

Elberfeld. Die Idee, beim Wuppertaler Karnevalszug mitzumachen, ergab sich spontan und eher zufällig. Verkleidet als Ernie und Bert besuchten die beiden Kneipeninhaber vergangenes Jahr den Umzug mit Freunden. Schunkelnd und im Kamelle-Fang-Fieber träumte Gastronomin Kai-Antje Just davon, auch einmal mit zulaufen: „Nächstes Jahr nehmen wir am Rosensonntagszug teil und haben unseren eigenen Wagen.“ Begeistert von diesem Vorschlag stießen die Eheleute gleich mit ihren Freunden auf den Einfall an.

Jetzt, rund ein Jahr später, ist aus der fixen Idee ein handfester Plan geworden. „Wir sind offiziell als Fußgruppe beim Carneval Comitee gemeldet. Wir werden sogar einen selbst gebauten Wagen mit Musikanlage dabeihaben. Symbolisch stellt er die Wirtschaftswunder-Bühne dar und passt so auch zu unseren Kostümen. Er ist aber noch nicht ganz fertig“, erzählt Thorsten Just. Spätestens bis Samstag wird der jecke Wagen fertig sein müssen, denn dann wird er offiziell in der Gaststätte zum ersten Mal enthüllt und sogar vom Prinzenpaar Wilfried I und Nadja I eingeweiht. Los geht es um 18 Uhr. Die Unterbarmer Rockband „At Full Pelt“ wird für lautstarke Stimmung sorgen. Der Eintritt ist frei.

Eingeladen zu der rockigen Karnevalsparty ist jedermann. Ebenso zum Mitlaufen in der Fußtruppe. „Bis zu 50 Leute können mit. Wer möchte, auch wenn er bisher noch nie Gast bei uns war, kann gerne mitkommen. Wir haben noch freie Plätze. Die Teilnahme ist mit keinen Kosten verbunden. Wir stellen auch die Kamelle. Nur das Kostüm muss mit unserem Motto in Verbindung stehen und selbst mitgebracht werden. Einfach bei uns anrufen, vorbeikommen oder sich direkt in der Facebook-Gruppe ’Wirtschaftswunder Hoppeditz Komitee’ registrieren“, so Barmann Thorsten Just. Anmeldungen werden noch bis Sonntagmittag, bis kurz vor Start des Karnevalszuges, angenommen.

Den Wuppertaler Karneval ein wenig aufleben zu lassen liegt den Betreibern der Kneipe sehr am Herzen. „Wir wollen wieder an alte WiWu-Traditionen anknüpfen. Von den 1950er bis in die 1970er Jahre, als die Gaststätte noch Nordstern hieß, nutzen viele Karnevalsvereine den Laden als Stammkneipe. Im Laufe der Jahre wurde diese Tradition vernachlässigt. Wir wollen wieder die Leute, vor allem auch jüngere Menschen, für dieses schöne Brauchtum begeistern“, erklärt Thorsten Just.

Nach dem Rosensonntagszug steht ein weiterer wichtiger Termin für das Team und die Gäste des „Wirtschaftswunders“ an. Als erste Wuppertaler Kneipe wird das WiWu im Mai beim „Tough Mudder“ in Arnsberg antreten. Bei dem 18 Kilometer langen und extrem schlammigen Hindernislauf kommt es nicht auf die Ausdauer und körperliche Stärke an. Thorsten Just erklärt, worum es geht: „Das Team steht an erster Stelle. Den Parcours schafft man nicht alleine. Es kommt auf den Zusammenhalt der Mannschaft an. Und dafür stehen wir und deswegen machen wir mit. Auch hier haben wir noch ein paar Plätze frei. Wer möchte, kann sich gerne bei uns melden und mitmachen.“ Ab März will sich das Team zu regelmäßigen Trainingseinheiten auf der Trasse treffen.

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