Junior-Uni: Begeisterung für Flitzer und fette Schnecken

Junior-Uni: Mit 45 Kursen ging es im Dezember los, jetzt wurden die ersten Urkunden verteilt.

Wuppertal. Lego-Fahrzeug mit Fernsteuerung war gestern. Die moderne Spielzeuglimousine kann mehr, nämlich über Sensoren Hindernisse erkennen und ihnen ausweichen. So ein Flach-Porsche flitzte am Sonntag durch die Räume der Junior-Uni, während Dozent Burckhard Mönter Urkunden an Absolventen zwischen vier und 18 Jahren verteilte. 45 Kurse waren am 3. Dezember 2008 an den Start gegangen.

"Ein politisch motivierter Termin", sagt Mönter, denn man habe damals Jürgen Rüttgers als Gast empfangen. Den 656 jungen bis sehr jungen Kursteilnehmern war der hohe Besuch egal, ihr Interesse galt und gilt all dem, was man lernen, anfassen und unter die Lupe nehmen kann.

Jamie Welker etwa hat sich dafür interessiert, wie sie eine Website gestalten kann. Acht Unterrichtseinheiten, dann saß das Thema. Und weil es so ein schöner Erfolg war, wird sie in der nächsten Runde wieder dabei sein. "Ich weiß nur noch nicht, in welchem Kurs."

Wenn das Urteil so positiv ausfallen soll, dann muss die Mischung stimmen: interessante Inhalte, vermittelt durch Dozenten, die begeistern können, das alles ohne Druck und ohne Schulnoten. Dabei machen die jungen Uni-Besucher im Biologieunterricht beispielsweise Bekanntschaft mit einer echt fetten Schnecke. Dieses Prachtexemplar aus Ostafrika, für Neunmalkluge eine Achatina fulica, sonnte sich am Sonntag schon mal in ihrem Ruhm, denn für die jüngeren Besucher war die Achatschnecke das reinste Weltwunder, neben dem die Stabheuschrecke gleich daneben blass aussah.

Mönter, Physikprofessor im Ruhestand und Vater der Löwenzahn-TV-Sendung, weiß nun mal zu begeistern. Das gilt ebenso für seine Mitstreiter Ernst Andreas Ziegler, Hildegard Mönter, Jochen Siegfried und weitere rund 40 Dozenten. Deren gemeinsame Hoffnung besteht darin, dass die Junior-Uni recht bald von der Friedrich-Engels-Allee 357 in die alte Fabrik am Brögel umziehen kann.

Bis dahin wird die Achatschnecke aber noch viel fetter sein, denn vor 2011 ist nicht mit neuen Räumen zu rechnen. Sehr wohl aber gibt es schon mal kräftige finanzielle Unterstützung, etwa durch die Jackstädt-Stiftung, durch einen Förderverein (Jahresbeitrag 25 Euro) und durch die Bayer-Stiftung, die soeben 80 000 Euro für die Anschaffung von Geräten zusagte.

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