Bilder erzählen Stadtgeschichte : 1969: Die Weihnachtsbeleuchtung erhellt eine „heile Welt“
Im Jahr 1969 fotografierte Kurt Keil die geschmückte Schlössersgasse. Ihn und andere Wuppertaler erinnert das an eine andere Zeit.
Wuppertal. Alle Jahre wieder — startet die angeblich besinnliche Weihnachtszeit und bringt neben dem Fest christlichen Ursprungs auch die Lichter in die Straßen und die Menschen in die Zentren. Sie kaufen, schlendern, essen. Und das war natürlich auch schon 1969 so. Damals schoss der langjährige WZ-Fotograf Kurt Keil dieses Foto vom Wall aus in die Schlössersgasse hinein.
„Das war noch eine schöne Weihnachtsbeleuchtung“, sagt Keil. Er beschreibt die ganze Innenstadt als „anheimelnd und unheimlich warm“. Jedes Jahr hätten die Händler damit geworben, dass Elberfeld „jetzt noch schöner“ beleuchtet würde. Und Keil sollte für die Zeitung natürlich ein Bild machen. Weil das auch etwas großstädtisch sein sollte, habe er sich dann für den Blick auf das Glanzstoff-Hochhaus, das 1958 fertiggestellt worden war, entschieden. Bis der Sparkassenturm 1973 eingeweiht wurde, war es das höchste Gebäude in Elberfeld.
Die Stadt war voll damals. Die Weihnachtszeit sei eine Spezielle gewesen, sagt Keil. Die Dekorationen — auch abseits der Lichter — hätten die Menschen angezogen. Er erinnert sich, dass die Schaufenster des Kaufhofs die Familien begeistert hätten. „Kaufhof war Spitzenreiter“, sagt Keil. „Die Schaufenster wurden nach Märchen-Vorbildern geschmückt, jedes anders. Die Familien sind alle Fenster abgelaufen, eines nach dem anderen.“