Grundstücksmarkt: Häuser sind der Renner

Wuppertal. Der Wuppertaler Immobilienmarkt ist in Bewegung. Imvergangenen Jahr haben Häuser, Wohnungen, Bürogebäude und Grundstückeim Gesamtwert von 822 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.

Das istder höchste Geldumsatz seit 1993 und setzt den Aufwärtstrend fort. Undzwar deutlich - 2007 wurden in Wuppertal stolze 206 Millionen Euro mehrumgesetzt als im ebenfalls umsatzstarken Jahr 2006. Insgesamt wurden imvergangenen Jahr 3490 bebaute und unbebaute Grundstücke verkauft. Dassind sechs Prozent mehr als noch 2006 und zeigt: Der Gesamtumsatz istnicht deshalb gestiegen, weil die Preise gestiegen sind, sondern weildie Zahl der Verkäufe zugenommen hat.

Grundstückspreise: Günstig in Wuppertal

Wuppertalist ein günstiges Pflaster für Käufer. "Die Bodenrichtwerte vonbaureifen Grundstücken in Wuppertal haben sich seit dem Jahr 2000 kaumverändert", erklärt Detlef Starck, stellvertretender Vorsitzender desGutachterausschusses. Gewerbeflächen gibt es für 50 bis 75 Euro proQuadratmeter. Grundstücke mit Bürogebäuden oderEinzelhandelsdiscountern kosten 140 bis 400 Euro pro Quadratmeter.Grundstücke mit Wohnbebauung gibt es für 130 bis 310 Euro/Quadratmeter.

Zum Vergleich: Der durchschnittliche Quadratmeterpreisfür ein Grundstück mit Einfamilienhaus schwankt in derHochpreis-Metropole Düsseldorf zwischen 260 und 1100 Euro proQuadratmeter.

Flächenumsatz: Im Vergleich zu 2006 mehr als verdoppelt

DerFlächenumsatz hat sich mit insgesamt 450 Hektar im Vergleich zu 2006mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr wurden an unbebautenGrundstücken vor allem Waldflächen und ehemals militärisches Gelände,zum Beispiel rund um die General-Oberst-Höpfner-Kaserne, veräußert.Allein auf die fünf von der Fläche her größten Kaufverträge entfälltmehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes.

Ein- und Mehrfamilienhäuser

2007wurden in Wuppertal 683 Grundstücke, die mit einem oder mehrerenMehrfamilienhäusern bebaut sind, verkauft. Das bedeutet einen Umsatzvon 308 Millionen Euro und eine kräftige Steigerung um 45 Prozent. Andieser Stelle zeigt sich der deutlichste Trend auf dem WuppertalerImmobilienmarkt: Die Zahl der Paketkäufer nimmt zu, die derPrivatkäufer weiter ab. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Nur etwa 40Prozent der Häuser gingen 2007 an private Käufer. Im Jahr 2005 lag derAnteil noch bei 85 Prozent. Die Paketkäufer kommen laut Detlef Starckvom Gutachterausschuss zu etwa 90 Prozent aus dem Ausland, vor allemLuxemburg, Dänemark und Spanien. "Manche Besitzer hätten ihre Häusergar nicht verkauft, wenn sie nicht gezielt von den Investorenangesprochen wären", erklärt Ausschuss-Mitglied Ricarda Baltz. DiePaketkäufer würden gezielt hochwertige Häuser auswählen. "Sie pickensich die Rosinen ohne Sanierungsbedarf aus, investieren aberlangfristig", erklärt Detlef Starck, der den Trend durchaus nichtnegativ bewertet.

DiePreise bei neuen Eigentumswohnungen sind um etwa zwei bis drei Prozentgefallen. Wer seine Wohnung zu einem guten Preis veräußern will, mussschon etwas zu bieten haben. Preissteigerungen von bis zu fünf Prozentwaren lediglich bei Wohnungen mit mindestens vier Zimmern oder einerWohnfläche von mehr als 120 Quadratmetern möglich. Belebt warenErdgeschoss- oder Dachgeschosswohnungen, letztere unbedingt mit Balkon.Bei neu gebauten Wohnungen wurden Preise von bis zu 2020 Euro proQuadratmeter erzielt. Bei Umwandlungen waren es 1110 Euro, beiWeiterverkäufen 1020 Euro pro Quadratmeter. Noch vor acht Jahren lagder Preis bei 1200 Euro. Es gilt: Das Angebot ist groß, aber dieNachfrage vergleichsweise gering.

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