Förderverein soll Bildungseinrichtung „Arbeit und Leben“ retten

Die Einrichtung fürchtet wegen städtischer Kürzungen um ihre Existenz.

Wuppertal. 61.000 Euro pro Jahr - mit dieser Summer unterstützt die Stadt seit 1987 das Regionalbüro Wuppertaler der gewerkschaftsnahen Bildungseinrichtung "Arbeit und Leben" (AuL). Doch ab 2011 soll die Einrichtung, deren Bundeszentrale ebenfalls in Wuppertal beheimatet ist, "auf Null gesetzt" werden - so drückte es Regionalbüro-Geschäftsführer Wolfgang Ebert nun auf einer Versammlung aus. Diese beschloss zugleich die Gründung eines Fördervereins, um die Bildungsarbeit von AuL trotz der städtischen Kürzungen zu erhalten.Denn ohne die städtischen Zuschüsse, mit denen laut Eberts hauptsächlich die Personalkosten bestritten werden, könnte auch die Existenz der Einrichtung gefährdet sein. Ebert befürchtet einen Dominoeffekt, wenn sich nämlich in den seit 1995 assoziierten Städten Remscheid, Solingen und Hagen die Idee breit macht, ebenfalls keinen Beitrag für AuL mehr zu leisten. Endgültig entschieden ist die Streichung der Wuppertaler Fördermittel allerdings noch nicht - der Rat der Stadt Wuppertal muss der entsprechenden Vertragsauflösung noch zustimmen.

Gefährdet wäre die Arbeit von AuL, deren Angebot jährlich mehr als 2000 politisch interessierten Bürger nutzen, so oder so.

Ebert befürchtet nämlich, dass ein Förderverein den Wegfall der städtischen Mittel ohnehin nicht nicht kompensieren könne, was zu einer erheblichen Einschränkung des Angebots, insbesondere der Kooperations-Projekte mit der Bergischen Universität, führen würde. Auch drohe ein Aus der Arbeit der Wuppertaler Bundesgeschäftsstelle. Die SPD-Ratsfraktion hat nach Eberts Angaben zwar dafür plädiert, den bestehenden Vertrag zu verlängern. Die Stadt verlange aber Einsparvorschläge von AuL an anderer Stelle, um die Zuschüsse doch zu erhalten. Teilnehmer der Fördervereins-Versammlung hofften nun, dass die städtischen Mittel zumindest teilweise erhalten bleiben sollten. Ebert: "Mehr als 500 Unterschriften fordern bisher eine Fortsetzung der Arbeit von Arbeit und Leben."

Endgültig gegründet werden wird der Förderverein "Regionalbüro Arbeit und Leben - für Politische Bildung e.V." nach den notwendigen juristischen Formalitäten auf einer Mitgliederversammlung vor den Sommerferien.

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