Pflanzen für die Trasse

200 Sträucher sollen den Zaun hinter dem Bahnhof Mirke verdecken. Schüler der achten und neunten Klasse helfen beim Projekt.

Trasse. So viel Bürgerengagement ist nicht gang und gäbe, doch wenn es um die Nordbahntrasse geht, müssen die Wuppertaler nicht lange überredet werden, um tatkräftig mit anzupacken. Auch am Wochenende mangelte es nicht an helfenden Händen, als in Höhe des Mirker Bahnhofs über eine Strecke von 100 Metern insgesamt 200 Sträucher — gespendet von der Landschaftsgärtnerei Leonhards — vor den unansehnlichen Zaun gepflanzt wurden. Der Zaun trennt die Trasse von einem ebenso unansehnlichen Schrottplatz.

Im September hatte die Wuppertal Bewegung zum Verschönerungsprojekt „Bürger pflanzen für Bürger“ aufgerufen, bei dem insgesamt fast 500 Meter Zaun durch eine hübsche Hecke verdeckt werden sollen. Etwa 15 Helfer folgten dem Aufruf und sorgten am Samstag schon einmal dafür, dass im beliebten Trassenbereich rund um den Mirker Bahnhof der Blick auf Gitterzaun, Brachfläche und Schrottcontainer bald der Vergangenheit angehört. Nach Hadumod Bartölke von der Wuppertalbewegung wird es nun etwa zwei Jahre dauern, bis eine blickdichte Hecke den bisherigen „Schandfleck“ verbirgt.

Nachdem Mitarbeiter des Wichernhauses in den Tagen zuvor alles für die Bepflanzung vorbereitet, also den Schotter beseitigt, eine Furche gezogen, Flies ausgelegt und dieses schließlich mit Mutterboden aufgeschüttet hatten, nahmen sich bereits am Freitag Schüler der achten und neunten Klassen der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule dem Begrünungsprojekt an. „Die Schüler hatten viel Spaß und waren schon nach anderthalb Stunden fertig“, sagte Bartölke, die gemeinsam mit den freiwilligen Helfern für die restlichen Pflanzarbeiten am folgenden Tag nur noch zweieinhalb Stunden benötigte — inklusive Gießen der Pflanzen, was ein Weilchen gedauert habe. Insgesamt 18 1,5-Liter-Wasserflaschen hatten sie gekauft und fünf- oder sechsmal bei Utopiastadt im Bahnhof auffüllen müssen.

Bei der Wahl der Sträucher gab es einige Aspekte zu beachten. „Nach Absprache mit dem Umweltamt fiel die Wahl unter anderem auf Schlehe, Felsenbirne, Hundsrose, Berberitze und Schwarzen Holunder. Das sind heimische Sträucher, die gut zueinanderpassen — und sie sind vor allem nicht giftig“, erklärt Bartölke. Nun hofft sie nach der erfolgreichen ersten Bepflanzungsaktion auf eine Fortsetzung: „Wir wollen im März rechts und links von der jetzigen Bepflanzung weiterpflanzen.“

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