Die Nordbahntrasse als Übungsgelände
Grundschüler von der Berg-Mark-Straße üben sicheres Radeln im Straßenverkehr — auch auf der Trasse.
Trasse. Gespannt guckt die Fahrradgruppe der Grundschule Berg-Mark-Straße in den Engelnbergtunnel auf der Nordbahntrasse. Ein kleines Licht ist zu erkennen — obwohl eigentlich zwei Kinder in den Tunnel gefahren sind. „Seht ihr, was passiert, wenn ihr eure Fahrradlampe nicht einschaltet? Die anderen Verkehrsteilnehmer können euch nicht sehen“, erklärt der Polizist Ralf Wentland. Am Ende des Tunnels kommen doch zwei strahlende Kinder wieder heraus.
Seit 8 Uhr ist die 4a auf dem Weg von ihrer Schule zum Bahnhof Ottenbruch. Sie nehmen teil am Training „Mobil, aber sicher“ vom Aktionsteam „Achtung, Kinder“. Dafür hat sich die Klasse mit Erzähltexten über verschiedene Projekte, die sie gemeinsam mit der Polizei durchgeführt hat, beworben. Unter anderem haben die Schüler Autofahrer an ihrer Schule hinter einer Geschwindigkeitsmessung angehalten. Ist ein Autofahrer langsam genug gefahren, bedankten sich die Kinder und übergaben zur Belohnung Süßigkeiten; fuhr ein Fahrer zu schnell, baten ihn die Kinder, beim nächsten mal langsamer zu fahren. Dazu bekam er als Erinnerung eine Zitrone. „Autofahrer reagieren anders, wenn sie von Kindern angehalten werden“, sagt Kerstin Holzmann vom Kinderschutzbund.
Die Klasse ist aufgeteilt in Fahrrad- und Fußgängergruppen. Angeführt wird jede Gruppe von einem Polizisten, der mit den Kindern verschiedene Verkehrssituationen trainierte. „Zwischendurch war mir schon mulmig, als wir durch eine enge Straße gefahren sind und ein Auto dicht hinter mir war“, erzählt die 10-jährige Evin.