Hallo, Döppi: Elefantengeburt am Döppersberg

Die Großbaustelle hat ab sofort ein Maskottchen.

Wie um Himmels Willen er als Elefant auf der Durchreise ein lupenreines Bewerbungsschreiben hinbekommen hat, ist nach wie vor ungeklärt. Fakt ist: Sowohl dem Zoo als auch der Interessengemeinschaft der Elberfelder Einzelhändler (IG1) liegen geheimnisvolle Briefe eines Neubürgers ohne festen Wohnsitz vor.

„Döppi“ ist sein Name und sein Markenzeichen ein markanter Rüssel, mit dem sich der Staub auf der Großbaustelle am Döppersberg problemlos absaugen ließe.

Um bei diesem Job kein Problem mit der Berufsgenossenschaft zu bekommen, trägt „Döppi“ vorsichtshalber einen Helm in Signalfarbe. Ob das gleichzeitig auch auf seinen liebsten Fußballverein der Bundesliga hindeutet, sei einmal dahingestellt: Immerhin trägt „Döppi“ ja auch eine königsblaue Latzhose. Will dieser Elefant es also allen Recht machen?

Beim Umbau am Döppersberg könnte das — im wahrsten Sinne des Wortes — tatsächlich der Fall sein: „Döppi“ erinnert in bergischer Tradition an das Elefantenmädchen „Tuffi“, das sich im Juli 1950, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, von der Schwebebahn aus in die Wupper verabschiedet hat. Nach eigenem Bekunden möchte Döppi“ länger ausharren — bis die letzte Baggerschaufel vom Döppersberg abgezogen ist. In seinem Bewerbungsschreiben bezeichnet sich das Maskottchen jedenfalls als „umgänglich und unkompliziert“, was in diesen turbulenten Zeiten ja schon mal was ist.

Was „Döppi“ aber wirklich sympathisch macht, ist der Umstand, dass er kein Handy besitzt und folglich auch nicht mit polyphonem Gebimmel nerven kann — denn dafür werden Staus und Umleitungen am Döppersberg mindestens bis ins Jahr 2017 schon selbst sorgen.

So dürften „Döppi“ bei seiner künftigen Arbeit vor allen Dingen diplomatische Qualitäten abverlangt werden — ganz gleich, wer in der laufenden Baustellensaison letzten Endes Deutscher Meister wird.

„Döppi“ müsste seinen Rüssel fortan auch in Gegenrichtung einsetzen — und Löschwasser auf die in Wuppertal notorisch erhitzten Gemüter sprühen. Wie dem auch sei: Diesen Elefanten gilt es im Blick zu halten — auch per E-Mail an: [email protected]

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