Wuppertaler Traditionskneipen Das Wiesenstübchen wird 20 Jahre alt

Die Wirte Mike Fierus und Ingo Hens konnte auch ein Feuer nicht aus der Bahn werfen.

Wuppertaler Traditionskneipen: Das Wiesenstübchen wird 20 Jahre alt
Foto: Stefan Fries

Nordstadt. Seit zwei Jahrzehnten betreiben Mike Fierus (47) und Ingo Hens (49) das „Wiesenstübchen“ in der Elberfelder Nordstadt. Die Gastwirtschaft an der Wiesenstraße ist Standquartier des Wuppertaler Prinzenpaares und zweites Wohnzimmer für Stammgäste, die der Kneipe seit Jahren die Treue halten.

Rund 120 Gäste fasst das Lokal einschließlich Stammtischen und Spielerunden. An sechs Tagen in der Woche stehen Fierus und Hens hinter dem Tresen. Sie sind berühmt dafür, stets ein offenes Ohr für all ihre Gäste zu haben. „Wir sind wie eine große Familie, die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt.“, weiß Sabine Weyerstall, die seit vielen Jahren im Wiesenstübchen ein- und ausgeht. „Im Wiesenstübchen treffen sich Jung und Alt. Stress haben wir hier nie“, meint auch Stammgast Astrid Diedszun. „Hier kann ich auch als Frau problemlos hingehen, ohne ein schlechtes Gefühl zu haben.“

Als Fierus und Hens das Wiesenstübchen 1996 übernahmen, ahnten sie noch nicht, dass sie hier eines Tages ihr zwanzigstes Betriebsjubiläum feiern würden. Das Lokal war „eine Kaschemme wie sie im Buche steht“, erinnert sich Gastwirt Fierus. Nichtsdestotrotz war er Feuer und Flamme für die Gastwirtschaft, die schon vor seiner Zeit als Pächter sein Vereinslokal gewesen ist. „Wir haben alles, was wir eingenommen haben, in den Umbau unserer Eckkneipe gesteckt,“ erzählt Ingo Hens, der der Übernahme des Wiesenstübchens zunächst skeptisch gegenüberstand.

Heute sind Fierus und Hens Wirte mit Leib und Seele. Wie ihre Gäste, fühlten auch sie sich in ihrer Kneipe „wie in einem Wohnzimmer“. Über die Jahre haben sie viele Erinnerungsstücke gesammelt - in Form von Fotos und Zeitungsausschnitte zieren sie die Wände der gemütlichen Eckkneipe. „Wir haben hier viel Schönes erlebt“, sagt Fierus. 2001, zum Beispiel, sei er Karnevalsprinz geworden - „eine aufregende Zeit“.

Nach einem Brand im April 2009 mussten die beiden Männer ihre Kneipe für vier Monate schließen. Aber auch dieser Schicksalsschlag konnte Fierus und Hens nicht aus der Bahn werfen, sie fanden eine Ersatzlösung: „Um die Stammgäste zu halten, machten wir solange in der Garage gegenüber weiter,“ sagt Ingo Hens heute nicht ohne Stolz.

So lange sie können, wollen sie weitermachen. „Gesundheit und viele tolle Gäste“ wünschen sich die sympathischen Wirte für eine glückliche Zukunft. „Dann können wir noch locker zwanzig oder dreißig Jahre hinterm Tresen stehen.“

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