90.000 Tonnen Lack — für Auto, Flugzeug und Elektro-Motor

Der größte Lackproduzent innerhalb des Konzerns ist in Wuppertal ansässig.

Wuppertal. Namhafte Autohersteller, die nicht zu den Kunden von DuPont Performance Coatings gehören? Die gibt es nicht. Der Lackhersteller beliefert sie alle und gehört dementsprechend zu den international großen Anbietern. Wobei der Trend während der vergangenen Jahre klar in Richtung von Lacken auf Wasserbasis geht und dafür der Lösemittelanteil sinkt. Was die Erstausstattung von Autos mit Lacken angeht, formuliert Werkleiter Norbert Weckes die Verbreitung des DuPont-Lacks so: „Rein statistisch befindet sich auf jedem Auto in Europa mindestens eine Schicht von DuPont.“ Innerhalb des Konzerns ist das Werk in Wuppertal dabei der größte Lackproduzent. Insgesamt gehen von Werk 2 pro Jahr rund 90.000 Tonnen an die Kunden heraus.

11,1 Liter reichen heute, dann ist ein Auto komplett lackiert. Zudem verkauft DuPont nicht ausschließlich Lacke, sondern auch Lacksysteme. Zum Beispiel eines, das den Kunden hilft, Energie zu sparen. Denn immerhin, so Weckes, ist die Lackierung innerhalb der Autoproduktion einer der großen Energieverbraucher. Auch dank des Know-hows aus der im Werk 2 (wo Otto Luis Herberts im Jahr 1866 eine Lacksiederei gegründet hatte) angesiedelten Lackieranlage hat sich das Unternehmen mit dem DuPont Eco System eine besondere Kompetenz aufgebaut.

Ein weiterer Bereich ist das Refinish-Geschäftsfeld, also der Reparaturlack. Auch hier gibt es mit der Marke Standox eine weitere besondere Wuppertaler Spezifikation. Dort befindet sich auch ein Trainingszentrum, in dem den Kunden das Arbeiten mit dem Reparaturlack nahegebracht wird. Neu auf dem Markt ist gerade ein Lack, der die Produktivität erhöhen soll. Ein Hauptunterschied zum Erstausstatter-Lack: Die Zahl der Kunden ist deutlich höher.

Das dritte Geschäftsfeld ist die Industrie: Damit ist nicht nur der Lack für unter anderem ICE, Lkw, Flugzeuge, Hubschrauber, Mähdrescher und Boote gemeint. DuPont produziert auch für Elektromotoren. Davon befinden sich einem gut ausgestatteten Wagen bis zu 200, wie Weckes erklärt. Diese Elektromotoren bestehen auch aus einer Wicklung. Und die dazugehörigen Kupferdrähte müssen untereinander isoliert sein. Ein Vorgang, den Drahtlacke erledigen.

Hinzu kommen Tränkmittel aus Wuppertaler Produktion, die der E-Motorkonstruktion Stabilität verleihen. Diese Tränkmittel finden beispielsweise auch in Windparks Anwendung. Auch dort gehört DuPont zu den führenden Unternehmen.

Aus Wuppertal stammt ferner das für die Produktion benötigte Kunstharz. Von Wuppertal aus werden also auch andere Werke des Konzerns mit Kunstharz beliefert — und zwar weltweit.

Wer so viel Lack liefert, der ist in Zusammenarbeit mit den Autoherstellern auch an der Entwicklung von Farbtrends für Autos beteiligt. Die Farbdesigner des Unternehmens machen das unter anderem mit ihrer Farbschau ein oder zwei Saisons im Voraus.

Der Ursprung des Unternehmens liegt übrigens in der Herstellung von Schwarzpulver. Schon deshalb hat DuPont eine mehr als 200 Jahre währende Tradition in Sachen Arbeitssicherheit. Und die spiegelt sich auch im Wuppertaler Werk. Da passt es zum Bild, dass der Konzern mittlerweile auch Arbeitssicherheit verkauft — und in diesem Zusammenhang immer wieder Kundengruppen das Wuppertaler Werk in Augenschein nehmen.

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