Sarafino Canedo: „Ich konnte nicht mehr hinschauen“

Gastronom Sarafino Canedo fiebert mit der Selecao.

Neuss. Sarafino Canedo ist froh, als endlich der Schlusspfiff ertönt. „Jetzt kann ich aufatmen, das ging an meine Nerven“, erzählt der Portugiese, der das Restaurant Canedo an der Rheintorstraße betreibt. Gäste, Freunde und Verwandtschaft verfolgen am Mittwoch gespannt das EM-Spiel gegen die Dänen.

„Nach dem verlorenen Spiel gegen Deutschland wäre mit einer Niederlage schon fast alles vorbei gewesen“, sagt Canedo. „Am Anfang war ich auch sicher, dass wir 3:0 gewinnen, aber dann wurde es mit dem 2:2 plötzlich gefährlich und ich dachte, wir verlieren“, sagt er. Die Erleichterung kam, als Joker Silvestre Varela kurz vor dem Abpfiff die Portugiesen erlöste.

Dass Superstar Cristiano Ronaldo seine Riesenchancen vergeben hat, ärgert den Selecao-Anhänger jedoch nur wenig. „Das war natürlich schrecklich, als er alleinstehend am Tor vorbeigeschossen hat“, sagt er. „Das war Pech. Er steht unter Druck. Die Tore werden kommen.“

Und wie weit kommen die Portugiesen? Canedo ist zuversichtlich, dass es die Mannschaft ins Halbfinale schafft. „Gegen die Russen gewinnen wir“, ist er überzeugt und glaubt den Gegner im Viertelfinale schon zu kennen. Sein Restaurant ist bei diesem und auch den Spielen der DFB-Elf gut gefüllt, zwischendurch wird Fisch serviert.

„Die Gäste sind überwiegend Deutsche, aber die halten zu uns“, sagt Canedo schmunzelnd. Das kommt bei den Neussern nicht von ungefähr: Seit 1994 verbinden den Kreis Neuss und den Kreis Grândola in Portugal intensive Kontakte — unter anderem im Bereich der Jugendarbeit. Viele Portugiesen leben seit Jahren in Neuss. E.S.

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