Hockey-EM: Viele Sessel sind leer

Hockeybund ist mit Besucher-Resonanz zufrieden. Er sagt aber auch: Mehr Gäste wäre schöner.

Mönchengladbach. „Gladbachs Senioren fiebern bei der Hockey-EM mit“ schrieb am Mittwoch der Pressedienst der Stadt. Gemeint: Mit Helmut Wallrafen-Dreisow, dem Chef der Stadt-Sozialholding, die auch die städtischen Altenheime betreut, sahen knapp 90 Bewohner aus diesen Häusern die Herren-Partie Deutschland-Russland (7:0) im Hockey-Park.

Auch diesmal war der Sportpark mit seinen auffallenden gelben, blauen oder roten Schalensitzen längst nicht ausgebucht.

Wird die „EuroHockey Championsship 2011“, so der offizielle Titel der EM für Damen- und Herrenteams aus zehn Nationen, zuschauermäßig zum Flop? Ist der ausrichtende Deutsche Hockeybund (DHB) mit Bundesgeschäftsstelle im Stadion-Areal mit den bisherigen Besucherzahlen überhaupt zufrieden?

„Ja“, sagt spontan Torsten Bartel. Der ist Sprecher des DHB-Vorstandes. Bartel sagt, dass die „kalkulierten Erwartungen“ bislang erfüllt worden seien. Der Veranstaltung drohe auch kein Defizit. Und wenn, dann sei man dagegen versichert.

Der selbe Bartel gibt aber zu, dass man sich schon ein wenig mehr Resonanz gewünscht hat. Zum Beispiel am Eröffnungstag der Spiele am vergangenen Samstag, 20. August. Da kamen rund 6.000 in die Arena, die der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG gehört. Bartel: „1.000 mehr — das wäre schön gewesen.“

Am Sonntag waren es dann insgesamt 5.000 Zuschauer, am Montag 4.500 und am Dienstag lediglich 2.000. In diesen Zahlen stecken auch viele Vips und Gäste mit Freikarten.

Für das Finalspiel der Herren — mit hoffentlich deutscher Beteiligung — am Sonntag, 16 Uhr, sind laut Bartel 8.500 Karten verkauft, weitere 500 erhielten „Ehrengäste“. Der Hockey-Park bietet rund 9.000 Menschen Platz.

Interessant, auch für Bartel, ist bei einer ersten Analyse das „große Zuschauer-Interesse der Belgier“. Mit bisher 2.000 liegen sie in der Besucher-Hitliste klar vorn. Zum Match der belgischen Mannschaft am Mittwochabend gegen Spanien kamen allein 1.800 aus dem Nachbarland.

Auch die Iren, mit zwei Teams am kleinen Ball, lassen sich blicken. Ihr Fan-Block ist groß — und mitunter euphorisch. Eher zu den Exoten gehören einzelne Hockey-Beobachter aus Korea oder Macao.

Die Doppel-EM endet für die Frauen am Samstag (finaler Anpfiff 15.30 Uhr), die Herren spielen tags darauf um den Titel. Karten gibt es noch viele. Sie kosten zwischen acht und 37 Euro.

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