Vielen fehlt ein Discounter

Neersen. „Unser Dorf hat auch ohne große Einkaufsmöglichkeiten viel zu bieten.“ Mit dieser Meinung über den kleinsten Stadtteil von Willich steht der unbekannte Teilnehmer am großen Einkaufs-Check der Westdeutschen Zeitung nicht allein: Mehr als 60 Prozent finden Neersen insgesamt attraktiv, rund 90 Prozent der Teilnehmer an der Aktion kaufen mindestens einmal in der Woche im Ort ein.

Vielleicht wären es sogar noch mehr, wenn den Neersenern nicht ganz dringend etwas fehlen würde: ein Discounter.

Welches Geschäft würden Sie sich zusätzlich wünschen? Auf diese Frage haben über 50 Prozent Aldi, Lidl, Netto und Co. genannt. Ein solches preiswertes Lebensmittelsmittelgeschäft außer Kaiser’s werde unbedingt gebraucht, denn „bei rund 7000 Einwohnern wäre das angebracht und würde auch Kaufkraft im Ort halten“, so ein weiterer Kommentar.

Könnte der bisherige Kaisers’s-Markt an der Virmondstraße eine gute Adresse für einen Discounter sein? Bei der Stadtverwaltung beurteilt man die Chancen dafür skeptisch, das das Ladenlokal mit einer Größe von 700 Quadratmetern und einer begrenzten Zahl von Parkplätzen nicht den heutigen Anforderungen entspricht.

Ein Eiscafé mit schöner Außenterrasse haben einige auf dem Wunschzettel. Ansonsten gab es im Einkaufs-Check vereinzelte Rufe nach einer guten Pommes-Bude („wie früher Stieger“), einem Baumarkt — und einer Sonnenbank. Insgesamt wird der Branchenmix von gut 60 Prozent bemängelt

An anderer Stelle sind die Neersener aber sehr zufrieden: Obst, Gemüse, Fleisch und vor allem Brot sind vor der Haustür in großer Auswahl zu bekommen. Auch Parkplatzprobleme haben die wenigsten, mehr Fahrradständer mahnen 15 Prozent an. In den Ort geht’s je nach Größe des Einkauf mal mit dem Auto, dann wieder zu Fuß oder mit dem Rad. Die schlechteste Einkaufssituation gebe es am Ortsrand in Richtung Schwarzer Pfuhl/Klein Jerusalem.

Um noch einmal auf das Positive zu kommen: Der Schlosspark, das reichhaltige Kulturangebot und die Nähe zur Verwaltung werden als Neersener Vorteile genannt. Bei den Vorschlägen für Verbesserungen stehen mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Kneipen und Cafés sowie mehr Freundlichkeit ganz oben auf der Liste. Mehr Rabatte in den Geschäten haben sich dagegen nur zwei Teilnehmer gewünscht.

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