Taucher in der Niers: Keine Spur von Mirco

Am Donnerstag will die Polizei einen Bachlauf unter die Lupe nehmen. Doch Suchaktionen mit Hundertschaften sind vorerst beendet.

Grefrath. Seit Mittwoch ist die flächendeckende Suche nach dem seit über einem Monat vermissten Mirco eingestellt. "Wir haben alle möglichen Suchgebiete abgeklappert", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen, "wir haben alles getan, was Sinn macht. Im Moment hilft uns eine weitere große Suchaktion einfach nicht weiter."

Mittwoch hatten drei Tauchergruppen der Polizei nochmals die Niers genauer unter die Lupe genommen. "Um ganz sicher zu gehen", wie Theveßen betonte.

Zwischen Oedt und Mülhausen durchschritten die Taucher der Einheiten Bochum, Köln und Wuppertal auf einer Länge von neun Kilometern den kleinen Fluss, wühlten im Schlick, durchkämmten Uferböschungen. Funde machten sie auch, wie einen alten Fahrzeugschein oder einen Schuh. Doch eine Spur im Fall Mirco ergab die Suche nicht.

Dennoch sollen die Taucher auch heute noch einmal zum Einsatz kommen. Dann wollen die Einsatzkräfte den Bachlauf der Schleck östlich von Grefrath abschreiten und genauer unter die Lupe nehmen.

"Wir haben nun jeden Winkel in der Umgebung nach dem inzwischen Elfjährigen abgesucht", sagt Theveßen. Nun brauche man neue Hinweise, um wieder eine gezielte Suche starten zu können. "Sonst könnten wir die Hundertschaften auch nach Venlo oder Mönchengladbach schicken."

Dass die große Suche beendet wird, bedeute aber nicht, dass man die Fahndung nach Mirco kleiner fahre. "Die Sonderkommission bleibt bestehen und ermittelt in kriminalistischer Feinarbeit weiter", sagt Theveßen. Wenn man neue Hinweise erhalte, könne man jederzeit wieder eine Großflächensuche starten.

Neue Hinweise verspricht man sich beispielsweise vom Schallgutachten, das derzeit erstellt wird. Eine Zeugin will im Bereich des Klosters Mariendonk am Abend des Verschwindens von Mirco einen Schrei gehört haben. Ein Wissenschaftler soll festlegen, aus welcher Richtung und Entfernung der Schrei gekommen sein könnte.

Unvermindert ist nach wie vor die Flut von Hinweisen, die aus der Bevölkerung zum Fall Mirco kommt. Inzwischen sind knapp 3600Hinweise bei der Sonderkommission eingegangen.

Darunter auch aufmunternde Worte für die Polizei: So dankt ein Arzt-Ehepaar aus Düsseldorf den Beamten für ihre Arbeit und die in diesem Fall einmal sinnvolle Ausgabe von Steuergeldern.

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