Q wie Quad: Die Nase im Fahrtwind

Heute geht es um Q — wie Quad. Für diese Geräte reichen ein Autoführerschein und ein Helm.

Willich. Es hat vier Räder und riecht leicht nach Benzin. Ein lautes Röhren, die Maschine ist an. Wenn man davor steht, scheint sie den Betrachter mit bissigem Blick anzuschauen. Die Rede ist von Q, dem Quad, das heute im Mittelpunkt unseres Sommer ABCs steht.

Auf dem Hof von Manfred Hausers Motorradhandel in Willich steht ein solches Quad. Vergleicht man es mit einem Motorrad, fällt sofort auf, dass sich die beiden Gefährte ähneln. Einziger Unterschied: Vier anstatt zwei Räder. Außerdem gibt man mit einem kleinen Schalter Gas, den man mit dem Daumen bedient.

Das Quad fährt mit einer automatischen Schaltung, man muss nur den Hebel nach vorn umlegen und schon geht’s los. Das bedeutet Fahrspaß pur, der allerdings nicht ganz billig ist. Zwischen 800 und 50 000 Euro kann eine Maschine schon kosten. Manfred Hauser kann allerdings die günstigste Variante nicht empfehlen. „Für billige Quads gibt es oft keine Ersatzteile, und wenn doch, dann müssen die aus Asien, eingeflogen werden. Billig kauft man immer zweimal“.

DAs Sommer-ABC

Der Preis für ein 50 000 Euro Quad lässt sich damit erklären, dass zwei Menschen zwei Jahre benötigen um ein solches Gerät zu bauen. Ein gutes Quad bekommt man zwischen 3500 und 8900 Euro. Im Durchschnitt hat es um die 30 Pferdestärken. Damit kann man eine Geschwindigkeit bis 80 km/h erreichen.

An der Zapfsäule heißt es: bloß kein E10. 99 Prozent aller Quads fahren mit Super. Zum Fahren eines solchen Gefährts braucht man einen normalen Auto-Führerschein (Klasse B) und man muss mindestens 18 Jahre alt sein. Besondere Kleidung muss man bei einer Fahrt nicht anziehen. Es ist lediglich ein Helm erforderlich.

Wer davon ausgeht, dass ein Quad ausschließlich dazu da sei, auf abgesperrter Strecke sportlich zu fahren, der täuscht. Im Winter benutzt Manfred Hauser sein Quad, um den Schnee vom Hof zu räumen. „Quads sind Arbeitstiere“, so Hauser. In den USA, wo Quads neben Asien am meisten verbreitet sind, kommen sie auch bei Bauarbeiten zum Einsatz.

Für den Sommer ist das Quad trotzdem genau das richtige. Denn sich bei (aktuell leider seltenen) heißen Temperaturen als Abkühlung den Fahrtwind um die Ohren blasen zu lassen, ist nicht nur ein Gefühl von Freiheit, sondern auch etwas ganz Einzigartiges — spätestens wenn man an einem langen Strand unterwegs ist.

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