Jackie hofft auf neue Spielgefährten

Der Prachtrosella sucht ein neues Zuhause mit einer großen Voliere.

Mönchengladbach. Nicht einmal ein leises Fiepen gibt er von sich - Jackie fühlt sich eben ziemlich allein gelassen. Ohne Artgenossen ist das Vogelleben für einen Prachtrosella wie Jackie ziemlich traurig.

"Wir konnten ihn mit unseren Wellensittichen zusammensetzen, doch die Vögel haben ja eine völlig andere Kommunikation", erzählt Tierpflegerin Jasmin Dieckmanns. Sie hofft, dass Jackies Einsamkeit bald der Vergangenheit angehört. "Er würde sich auch mit anderen kleinen Papageienarten verstehen, aber optimal wäre es, wenn wir jemanden finden, der bereits Prachtrosellas hält."

So könnte Jackie wieder unter Artgenossen sein. Die Vögel, die ursprünglich aus Australien und Tasmanien stammen, sind gesellige Tiere. Unter Artgenossen fühlen sie sich "pudelwohl". Doch auch wenn sie zu mehreren gehalten werden, sollen Rosellas eher Freunde der leisen Töne sein.

Jackie sitzt hingegen auffällig ruhig und demotiviert auf seinem Ast und wirft seinen menschlichen Besuchern kritische Blicke zu. "Rosellas mögen Äste in ihrer Voliere, beispielsweise von Obstbäumen", informiert Dieckmanns.

Für eine Käfighaltung ist der Prachtrosella weniger geeignet. In der Natur halten sich die Tiere in offenen Wäldern, auf Feldern und in Parks auf. Jackie hat also - wie seine Artgenossen - oft das Bedürfnis, ausgiebig zu fliegen. "Deshalb wünschen wir uns Vogelfreunde, die eine Voliere haben, zum Beispiel mit großem Außenbereich und frostfreiem Schutzraum."

Bereits im September vergangenen Jahres kam Jackie ins Tierheim Mönchengladbach. Aufgrund schlechter Haltung brachte das Ordnungsamt Jackie und zwei Hunde zu den Tierpflegern. Damals hatte der Vogel noch einen Artgenossen als Kumpel, doch der starb kurze Zeit später. "Jetzt ist er so allein und braucht doch dringend Gesellschaft", sagt Tierpflegerin Dieckmanns.

Auch heute noch, wo sich Tierfreunde über artgerechte Haltung umfangreich informieren können, findet die Tierpflegerin bei Vögeln kleine Spiegel in den Käfigen. "Spiegel für Vögel sind lebensgefährlich - die Tiere können daran ersticken, wenn sie dem Spiegelbild Futter hervorwürgen."

Im Übrigen ersetze kein Spiegel und auch nicht die Gesellschaft des Menschen den Artgenossen. Die meisten Vögel sind Schwarmtiere, sehr kommunikativ und haben eine große Freude am Fliegen. Deshalb betrachten die Tierpfleger Vogelkäfige stets skeptisch.

Wenn der Vogel ein ausgiebiges Sand- oder Wasserbad nimmt, reckt er sich genussvoll und sieht schon fast zufrieden aus. Der Vogel ist ein kleines "Prachtexemplar": Seine Federn schimmern in Rot, Grün und Blau. Menschen gegenüber zeigt er sich kritisch, aber neugierig.

Wer sich für den schönen Prachtrosella Jackie interessiert, sollte sich im Tierheim Mönchengladbach, Telefon 02161/602214, melden.

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