Grefrath: Die Polizei setzt im Fall des vermissten Mirco auf Datenbanken

Mit ständig neuen Methoden hat die Polizei versucht, den seit Anfang September vermissten Jungen zu finden. Die Ermittler wollen den Fall nun durch Abgleich von Spuren lösen.

Grefrath. Seit Anfang September sucht die Polizei nach Mirco. Mit ständig neuen Methoden haben die Ermittler versucht, den elf Jahre alten Jungen zu finden. Haben mit Kampfjets und Hubschraubern aus der Luft das Gelände rund um Grefrath abgesucht, haben Wärmebildkameras und Flugdrohnen eingesetzt, mit Tausenden von Einsatzkräften Maisfelder, Wälder und Bruchlandschaften durchkämmt, Spürhunde auf die Fährte des vermissten Mirco gesetzt und mit Taucherstaffeln die Niers absuchen lassen.

Die Sonderkommission hat 3900 Hinweise bearbeitet, ein Schallgutachten fertigen lassen, jede Menge Fundstücke auf DNA-Spuren vom Landeskriminalamt untersuchen lassen. Fast täglich haben die Ermittler eine neue Fährte ins Feld geführt, für eine noch nie erlebte öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Doch am Dienstag musste man erstmals den Eindruck gewinnen: Die Beamten wissen nicht mehr weiter.

Doch diesem Eindruck widerspricht Willy Theveßen vehement. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles", sagt der Polizeisprecher und verweist darauf, dass die Sonderkommission Mirco nochmals um vier auf jetzt 59 Ermittler aufgestockt wird.

Die Polizei geht davon aus, dass Mirco einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist. Danach wurde der Junge in einem Auto entführt. Für die Beamten steht auch fest, dass der Täter aus der Region stammt und über genaue Ortskenntnis verfügen muss.

"Geduld und Gründlichkeit sind jetzt bei der Auswertung der Spuren und Hinweise gefragt", sagt Theveßen. Diese Arbeit sei sehr zeitaufwändig; alle Aussagen müssten verarbeitet, protokolliert und in den Computer eingegeben werden.

"Noch vor zehn Jahren", so Theveßen, "hätten wir diese Flut von Spuren und Hinweisen gar nicht bewältigen können." Nun gelinge es, über Datenbanken die Informationen zu vernetzen und so neue Zusammenhänge erkennen zu können. Theveßen: "Deshalb bin ich hundertprozentig davon überzeugt: Wir kriegen den Täter."

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