Fall Mirco: DNA-Spur des Täters gefunden

Die Polizei geht davon aus, den Tatort entdeckt zu haben. Der Junge bleibt verschwunden.

Grefrath. Ist das endlich die heiße Spur, nach der die Polizei so lange gesucht hat? Sechs Wochen nach dem Verschwinden des elfjährigen Mirco aus Grefrath glauben die Ermittler, eine DNA-Spur des Täters gefunden zu haben.

Untersuchungen des Landeskriminalamtes haben jetzt bestätigt, dass ein bereits am 7. September auf einem Forstweg gefundenes Kleidungsstück Mirco gehört. Und die Sonderkommission hält es für möglich, dass dieser landwirtschaftliche Weg neben der Landstraße 39 von Wachtendonk nach Grefrath der Tatort ist.

Mirco war am Abend des 3. September nicht nach Hause gekommen. Am nächsten Morgen waren sein Fahrrad, Tage später Teile seiner Kleidung gefunden worden.

Seitdem fahndet die Polizei in einer der größten Suchaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik nach dem Jungen. Doch die aufwändigen Aktionen bei der Suche mit Kampfjets, mit Taucherstaffeln, Hundertschaften und Spürhunden blieben bislang ohne Erfolg.

Verstärkt setzt die 59-köpfige Sonderkommission auf akribische Feinarbeit. Dabei gehen die Ermittler davon aus, dass Mirco Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Danach wurde er in einem Auto entführt; es habe sich um eine Spontantat gehandelt, der Täter stamme aus der Region.

Dabei rückt nun der Forstweg in den Fokus der Ermittler. Hier, wo das Kleidungsstück von Mirco gefunden wurde, haben die Kriminaltechniker viele weitere Hinweise gefunden. So wurden Faser- und DNA-Spuren, aber auch Fußabdrücke gesichert, so Polizeisprecher Willy Theveßen.

Nun will man die Spuren herausfiltern, die zum Täter gehören könnten. Dazu sollen sich alle Personen, die sich vor dem 7. September an besagter Stelle aufgehalten haben, bei der Polizei melden. Dazu könnten Spaziergänger mit Hund oder Landwirte gehören oder einfach Personen, die zum Urinieren angehalten haben, so die Polizei.

Zudem gehen die Ermittler auch davon aus, dass an dieser Stelle der verdächtige schwarze Pkw, möglicherweise ein Kombi, am Tatabend 3. September gehalten hat. Der Wagen wurde am späteren Fundort des Fahrrades gesehen. Eine verlässliche DNA-Spur vom Täter ist für die Polizei Grundlage der weiteren Fahndung.

Eine Massen-Speichelprobe könne erst dann angeordnet werden, so Theveßen, wenn eine Vergleichsspur vom Täter vorliege. Hinweise an die Polizei in Viersen, Tel. 02162/3771400.

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