Ermittler hatten das richtige Profil des Täters
Niederrhein. „Wir haben immer gesagt: Wir kriegen ihn. Jetzt haben wir ihn.“ Ingo Thiel ist stolz. Der Leiter der Sonderkommission Mirco hat wohl seinen spektakulärsten Fall aufgeklärt.
Knapp fünf Monate nach dem Verschwinden des zehn Jahre alten Jungen hält er den mutmaßlichen Täter Olaf H. für überführt.
Dabei hatte es zwischenzeitlich viele Zweifel an der Arbeit der Polizei gegeben. „Die kriegen den nie“, war eine häufig gemachte Aussage. Kritiker listeten auf, dass alle Fundstücke im Fall Mirco von Passanten oder der Straßenmeisterei, aber nicht von den Ermittlern oder den Hundertschaften der Polizei gefunden worden seien.
Zusätzliche Nahrung erhielten die Kritiker, weil sich jede vermeintlich heiße Spur wieder in Luft auflöste und sich das Gefühl breitmachte: Die Polizei verbreitet Durchhalteparolen, die sind dem Täter gar nicht auf der Spur.
Doch jetzt, wo der mutmaßliche Täter in Haft sitzt und die Polizei mit der genauen Rekonstruktion des Falles beginnt, wird immer klarer: Die Ermittler waren stets auf der richtigen Fährte.
Früh legte sich die Sonderkommission fest: Der Täter muss aus der Region stammen, muss über Ortskenntnis verfügen. Heute weiß man: Es stimmt. Schwalmtal liegt ganze 20 Kilometer entfernt.