Im Visier: 26 000 Transaktionen

Spezialisten aus Düsseldorf überprüfen Geldflüsse und Bankkonten.

Tönisvorst/Düsseldorf. Im Rechtsausschuss des Landtages hat Justizminister Thomas Kutschaty am Mittwoch eine Erklärung zum Stand der Ermittlungen im Fall Lothar Vauth abgegeben. Gegen den Rechtsanwalt und ehemaligen SPD-Vorsitzenden von Tönisvorst wird wegen Untreue und Betrugs ermittelt.

Es soll Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit Mandanten- und Sozietätsvermögen gegeben haben. Auch soll es durch ihn eine verdeckte Parteienfinanzierung gegeben haben, indem ihm Beraterverträge kommunaler Unternehmen „zugeschanzt“ wurden.

Die Staatsanwaltschaft Krefeld hat bei ihren Ermittlungen Verstärkung aus Düsseldorf bekommen. Zwei Mitarbeiter der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität sind bis zum 13. November nach Krefeld abgeordnet. Sie sollen die Geldflüsse innerhalb der Krefelder Anwaltskanzlei sowie zwischen ihr und Vauth überprüfen.

Was sich als ziemlich zeitaufwändig herausstellt: Es haben sich Hinweise auf bislang nicht bekannte Bankverbindungen des Beschuldigten ergeben. Insgesamt seien rund 26 000 Transaktionen zu überprüfen, hieß es von Seiten der Krefelder Staatsanwaltschaft. Auf Grundlage erster Teilergebnisse habe es schon diverse Zeugenbefragungen gegeben.

Nach missverständlichen Presseberichten stellt die Staatsanwaltschaft zudem fest: Eine förmliche Abschlussentscheidung zum Thema illegale Parteienfinanzierung sei bislang nicht getroffen worden. Vielmehr würden die Geldflüsse weiter umfassend analysiert.

Sämtliche Verfahren im Zusammenhang mit Lothar Vauth werden mittlerweile von der Krefelder Staatsanwaltschaft bearbeitet. Dazu gehört auch eine Anzeige gegen den Bürgermeister der Stadt Moers, der bei Vauth ebenfalls Gutachten in Auftrag gegeben haben soll. WD

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