Jugendwahl 2013: Stimmabgabe wie bei der „richtigen“ Wahl

Kinder und Jugendliche aus Kempen beteiligten sich an der bundesweiten Initiative.

Kempen. „Wir sind zu jung und bekommen nicht viel von Politik mit. Mit 18 wäre unser politisches Interesse bestimmt größer“, sagt die 14-jährige Realschülerin Julia Berg. Sie besucht die achte Klasse der Erich Kästner Realschule und nahm mit ihrer Klasse an der U-18-Wahl in der Mensa der Martinschule teil. Diese fand anlässlich der Bundestagswahl am kommenden Sonntag erstmalig statt.

In Kooperation mit der Bezirksschülervertretung Viersen organisierte die Stadtschülervertretung (SSV) Kempen die Aktion und lud Kinder und Jugendliche aus Kempen ein, von 8 bis 18 Uhr ihr Kreuzchen auf einem Wahlzettel zum machen.

„Junge Menschen sollen Verständnis und Interesse für Politik entwickeln. Und die unter 18-Jährigen sollen die Möglichkeit auf Meinungsäußerung bekommen. Zweitrangig ist, dass sie dadurch motiviert werden, später, wenn sie volljährig sind, wählen zu gehen“, sagte David Tepaß. Der 16-Jährige ist im SSV-Vorstand und organisierte das Projekt in Kempen mit.

Einzelne Schulklassen, die Politikunterricht im Stundenplan integriert haben, wurden im Vorfeld zum Thema informiert. „Ich habe aber auch meine Eltern gefragt“, so die Achtklässlerin Julia Berg.

Es ging zu wie bei „richtigen“ Wahlen. Es gab mehrere Helfer aus der SSV, zwei Kabinen, in denen die Jugendlichen ihre Kreuze auf Stimmzetteln machen konnten und eine Urne aus Pappe. Zusätzlich konnten Unsichere den „Wahl-o-maten“ an Laptops durchführen. Klassenweise kamen Kinder und Jugendliche von der Martinschule, dem Gymnasium Thomaeum, der Realschule, dem Luise-von-Duesberg-Gymnasium und dem Berufskolleg.

Die Aktion hat ihre Wurzeln in Berlin. Dort wurde 1996 die erste U-18-Wahl durchgeführt. Bundesweit fand sie jedoch erst zum zweiten Mal statt. Finanziert werden musste das Projekt in Kempen nicht. „Die Stadt stellte uns die Mensa sowie Kopien der Stimmzettel kostenlos zur Verfügung“, sagte Tepaß.

Bei den Jugendlichen kam die Aktion gut an. „Wir finden das Projekt gut. Denn es gibt uns auch die Möglichkeit, an der Politik teilzuhaben. Wir freuen uns schon darauf, richtig wählen zu können, wenn wir 18 sind“, so Julia Berg und Celine Weiland.

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