CO-Pipeline: Erneute Bürgerbeteiligung geplant

Nach einem Urteil muss Bayer seine Pläne deutlich korrigieren — dabei sollen auch die Anwohner Stellung nehmen dürfen.

Düsseldorf. Die Anwohner der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline des Bayer-Konzerns sollen zu geplanten Änderungen an der Pipeline Stellung nehmen dürfen. „Die Änderungen sind so wesentlich, dass nach jetziger Aktenlage ein Änderungsverfahren mit Bürgerbeteiligung geboten ist“, sagte am Mittwoch die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne). Sie rechne zudem damit, dass die Pipeline-Gegner gegen das Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts in Berufung gehen werden. In knapp zwei Wochen, am 24. August, laufe die Frist dazu ab.

Das Verwaltungsgericht hatte die Genehmigung der 67 Kilometer langen Pipeline durch die Bezirksregierung Ende Mai als rechtswidrig eingestuft. Die Erdbeben-Sicherheit sei nicht ausreichend geprüft worden.

So seien die oberirdischen Anlagen bei der Prüfung vergessen und das Phänomen der Bodenverflüssigung im Fall eines Erdbebens nicht ausreichend berücksichtigt worden. Ein Berufungsantrag der Pipeline-Gegner wird dennoch erwartet, weil das Gericht in vielen anderen grundsätzlichen Punkten Bayer Recht gab.

Die Pipeline verbindet die Chemiewerke in Dormagen und Uerdingen. Bürgerinitiativen hatten mehr als 110 000 Protest-Unterschriften gegen die „Giftgas-Pipeline“ gesammelt. Sie fürchten den „lautlosen Tod“, falls durch ein Leck das giftige und unsichtbare Gas austreten sollte. lnw

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