Zu Ostern gibt es in der Kita Schokolade — und leuchtende Augen

Religionsvielfalt in der Kita Steckendorfer Straße — Eier bemalen finden alle Kinder gut.

Krefeld. Überall im Raum hängt bunt bemalter Osterschmuck. An einem kleinen Tisch sitzen ein paar Kinder und sorgen für Nachschub: Sie bemalen ausgeblasene Eier mit bunten Wachsmalstiften.

Zu Ostern, das ist ganz klar, werden Eier bemalt, die der Osterhase anschließend versteckt. Davon sind die meisten Kinder in Deutschland überzeugt. Doch nicht jedes Kind in der Bundesrepublik wird christlich erzogen. „In unserer Einrichtung haben wir Kinder aus mindestens zwölf Nationen, manche davon feiern gar kein Ostern“, sagt Irmhild Schmölders, stellvertretende Leiterin des Städtischen Kindergartens an der Steckendorfer Straße.

Ein Problem sehe sie aber nicht. „Wir geben den Kindern nicht vor, woran sie zu glauben haben, sondern lassen das ganz offen. Jede Familie entscheidet da für sich selbst“. Die Kinder würden meist selber fragen, was es mit Ostern auf sich habe, sagt Schmölders. „Natürlich erklären wir ihnen dann, worum es geht. Die Kinder sind sehr interessiert, und Eier bemalen macht allen Spaß.“

Die fünfjährige Lina sieht das ähnlich: „Ostern ist ein Fest, an dem man Eier bemalt und sucht. Und ein Osterfrühstück gibt es auch“, sagt sie. Das Osterfrühstück, von dem sie spricht, gibt es am Dienstag. „Wir sitzen dann am Tisch und hören, wie die Kinder zu Hause Ostern gefeiert haben. Diese Zeit nutzen wir auch, um über das Thema zu sprechen. Wenn jemand nicht feiert, stärken wir das Kind und erklären ihm, dass es andere tolle Bräuche in seiner Religion hat“, sagt Erzieherin Olga Blank. Es gehe um die Wertschätzung der Person und nicht um die Religion.

Der fünfjährigen Aylin geht es vor allem um eins: „Der Osterhase bringt auch Schokolade“, sagt sie mit leuchtenden Augen. Und so wie sie sehen es wohl die meisten Kinder. Egal, aus welchem Land sie oder die Eltern stammen. An Ostern wird gebastelt, gesucht und vor allem viel Schokolade gegessen.

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