Weißer Ring: Straftaten verhindern ist bester Opferschutz

Der Weiße Ring will zeigen, wie wichtig Vorbeugung ist. Dafür hofft der Verein auf mehr Geld.

Krefeld. Bundesweit ist Freitag der „Tag der Kriminalitätsopfer“. In diesem Jahr steht der vom Weißen Ring ins Leben gerufene Aktionstag unter dem Motto „Schutzfaktor Vorbeugung“. Vorbeugung ist neben der Opferhilfe und dem öffentlichen Eintreten für die Opfer von Kriminalität ein wesentliches Satzungsziel des Weißen Rings. „Die Verhütung von Straftaten im Vorfeld ist der beste Opferschutz“, sagt Bettina Lindgens, Leiterin der Krefelder Außenstelle. „Diese Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif.“ Daher fordert der Weiße Ring bundesweit in diesem Jahr mehr Mittel für präventive Maßnahmen wie Information und Aufklärung.

Seit ihrer Gründung 1976 stellte die Organisation für ihr Satzungsziel „Vorbeugung“ mehr als 32 Millionen Euro zur Verfügung. In Krefeld nahmen im vergangenen Jahr 307 Opfer (2011: 190) die Hilfe und Unterstützung von Bettina Lindgens und ihrem zwölfköpfigen Team an.

Größtenteils handelte es sich um Opfer von Sexualstraftaten, doch auch die Opfer von häuslicher Gewalt, Stalking, Körperverletzung, Raub, Einbruch und Betrug gehörten zu den Menschen, die Hilfe suchten.

„Knapp 29 000 Euro haben wir in Krefeld für Rechtsberatungsschecks, finanzielle Unterstützung zur Überbrückung tatbedingter Notlagen sowie Erholungsmaßnahmen ausgegeben“, sagt Bettina Lindgens.

Dass sich 2012 mehr Opfer gemeldet haben, führt Bettina Lindgens auf die „sehr gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Netzwerken, der Krefelder Krisenhilfe, der Polizei und der Trauma-Ambulanz Krefeld“ zurück.

„Leider sinken unsere Mitgliederzahlen“, bedauert die Außenstellenleiterin. Sie wünscht sich, „mehr junge Menschen für die Sache zu gewinnen“. Und sie hofft, dass die Gerichte dem Weißen Ring künftig mehr Geldbußen zuweisen. „Gerade, weil das Geld von den Tätern stammt und den Opfern zugute kommt.“

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