Weihnachtspäckchen für die Krefelder Tafel

Über 100 Geschenke wurden von Kindern der Tagesstätte der Markuskirche in Fischeln gepackt.

Krefeld. „Das Päckchen ist für einen Jungen“, meint Florian Schulze. Der Neunjährige ist schon fast ein Profi im Weihnachtspäckchen packen für die Krefelder Kindertafel. Drei Mal hat er Geschenke ausgesucht und verpackt in seiner Zeit in der Evangelischen integrativen Kita der Markuskirche in Fischeln - natürlich zusammen mit seiner Mutter. Auch sein kleiner Bruder Benjamin packt schon zum dritten Mal. Ganz bewusst: „Das ist für Kinder in Krefeld, die arm sind“, sagt der Fünfjährige.

Auf dem Esstisch von Familie Schulze steht alles parat: Geschenke, Schuhkarton, Geschenkpapier, Tesafilm und Schere. Beide Jungen haben zusammen mit der Familie überlegt, was in den Karton soll: Haargel, ein großer Radiergummi in Form eines Handys, ein Stift, Loom-Gummis, und viele Süßigkeiten. Auch ein Weihnachtsmann ist dabei.

Die Brüder haben auch etwas von sich selbst abgegeben. Florian einen Stift, der wegradierbar ist. Benjamin hat ein Päckchen Mambas aus seiner Martinstüte beigesteuert. Die Geschenke werden einzeln eingepackt, einige Süßigkeiten in einen Nikolaussack gesteckt — der Karton geht gerade noch zu. Auch er wird mit Geschenkpapier umwickelt. Florian schreibt noch einen Gruß auf die Karte und bindet sie an das Geschenkband.

Seine Mutter, Susanne Schulze, ist Vorsitzende des Elternrats des Familienzentrums und findet die Aktion prima. „So lernen die Kinder schon ganz früh, dass es nicht allen Familien gleich gut geht und sie etwas für andere tun können. Und das nicht nur weit weg in armen Ländern, sondern auch hier in Krefeld.“

Die Päckchenaktion für die Krefelder Tafel ist im Kalender des Familienzentrums fest eingeplant. Die Resonanz ist toll. Über 100 Päckchen und Pakete stapelten sich auch in diesem Jahr im Eingangsbereich der Kita - einen Tag, bevor sie von der Tafel abgeholt wurden. Die Päckchen sind für Kinder zwischen zwei und 14 Jahren. Besonders viel wurde immer für Kleinkinder gespendet. Doch inzwischen gibt es auch viele Päckchen für Jugendliche. „Da sind dann Kinogutscheine, Deos, Haarshampoos drin oder Schminke für Mädchen“, sagt Schulze. „Eben alles, worüber sich Jugendliche freuen.“

Welcher Junge wohl ihren Karton auspackt — das wüssten Florian und Benjamin schon gerne. Sie sind sich aber sicher, dass er den Inhalt gut findet. „Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn ich dieses Päckchen bekommen würde“, meint Florian.

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