Weihnachten für Bedürftige

Seit 40 Jahren gibt es in St. Martin an Heiligabend eine Feier für Menschen, die in Not sind.

Krefeld. Am Freitag beginnt im Pfarrzentrum der Gemeinde St. Martin an der Ispelsstraße die Ausgabe der Teilnahmekarten für das traditionelle Weihnachtsfest für Bedürftige an Heiligabend. Der Andrang wird wieder sehr groß sein. „Aber mehr als 220 Plätze für Erwachsene und 35 für Kinder haben wir nicht“, sagt Achim Frangen, Leiter des Jugendzentrums Canapee.

Vor 40 Jahren waren es rund 60 Obdachlose, die hier im Gemeindesaal feierten. Anlässlich dieses Jahrestages hat die Pfarre alle ehemaligen und heutigen Helfer eingeladen. Rund 50 Menschen, die in Vereinen, Kirchen, Politik oder eben bei dieser Weihnachtsfeier aktiv sind, kann Frangen im Gemeindesaal begrüßen.

„Das waren damals Menschen ohne Dach über dem Kopf, Alkoholkranke, Knackis, die sich hier vor allem neu einkleiden und sich satt essen konnten“, erzählt einer der Männer der ersten Stunde. Damals sei auch ein Sanitäter vor Ort gewesen, der unterm Tannenbaum Frostbeulen behandelte oder offene Wunden versorgte. „Später, so vor rund zwölf Jahren, hat sich das geändert. Mittlerweile kommen die Hartz-IV-Empfänger in Scharen und damit hat sich die Teilnehmerzahl enorm erhöht.“

„Wir geben unseren Gästen das Gefühl, für einige Stunden Mensch zu sein“, sagen Hans Mörchen vom Pfarrgemeinderat. „Gelebte Nächstenliebe heißt unser Angebot. Die Menschen sollen das Gefühl haben, geliebt und liebevoll betreut zu werden, Gleicher unter Gleichen zu sein.“

Er verweist aber auch auf zahlreiche Angebote der Gemeinde, die es das gesamte Jahr über gibt. Zu diesen Angeboten gehöre auch die Aktion „Brot teilen“ am Donnerstag und werktags ein frisch zubereitetes Abendessen für Kinder und Jugendliche. Frangen: „Manche Kids haben morgens gerade mal zwei Euro für Chips in der Tasche, von denen sie sich den ganzen Tag über ernähren sollen.“

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