Uzvögel: Höffken ist neuer Doctore

Der Krefelder ist 48. Mitglied im Ehrenkreis. Er beweist, dass er in vielen Gebieten zu Hause ist.

Krefeld. Der Doctores-Abend der GKG Uzvögel 1900 im Stadtwaldhaus steht in diesem Jahr unter dem Motto „Höffkens Erzählungen“. Niederrheinisch akademisch ist es mit dem Einmarsch der Doctores mit abgewandelten Strophen des historischen Studentenlieds „Gaudeamus igitur“ zugegangen.

Kaum hatten Johannes Kockers und Thomas Pluschkell das in Abendgarderobe gewandete Volk begrüßt, gab es eine heitere Geschichtsstunde. Theo Da Windges referierte über die Wanderungen von dem „Nysisus“ zwischen Paris und dem Krähenfeld auf der Suche nach einem Schatz. Unter dem Papst-Johannes-Haus wurde dieser vermutet, weshalb — wie jeder Krefelder weiß — hier auch tiefgründig gebuddelt wurde.

Der Alte Clown (Volker Diefes) vertrat unter anderem Medizin, Psychologie und Erziehungswissenschaft bei seinen Studien über moderne Kommunikationsmittel: „Zeig’ mir deinen Klingelton und ich nenne dir deinen IQ!“ „Phantomklingeln“ und „Phantomvibrieren“ könne man schon bei den Kleinsten beobachten.

In die Feldforschung und das weite Fischelner Arbeitsgebiet des Advocats Helmut Höffken führte ein Film von Joachim Watzlawik. Der unermüdlich agierende Doktoraspirant lieferte den Beweis, dass er ein „Mann für alle Fälle“ ist.

In seiner Disputio bewies Höffken, Kandidat Nummer 48, dass er in vielen Disziplinen zu Hause ist, wie zum Beispiel dem Stadtmanagement, der Verhaltensforschung und Sprachwissenschaft. Schließlich fasste er die Ergebnisse seiner beobachtenden Feldforschung und anderer Studien in Versen zusammen.

Dabei wurde sein Vortrag zu einem Kapitel Stadtgeschichte Krefelds Anno 2012. Mit Realität und Surrealität von Hydranten begann er, dann kam „noch so ein Krefelder Husarenritt“, die Sache mit dem Krawattenmann. Er philosophierte über Hamam und Basar und kam zu dem Schluss: „Erst in die Bütt, dann ham ham!“ Fundamentale Managementfragen der Kirchen konnte er auch beantworten. Sein Expertenrat gegen sinkende Besucherzahlen: „Premium-Predigten, Payback-Punkte und Frauen als Bodenpersonal“.

Der Sprachforscher Höffken monierte die Anglizismen in Krefeld. Als Stadtplaner und Wirtschaftsförderer rief er den Krefeldern ins Gewissen, sich nicht nur als Neinsager — siehe Bauplanänderung an der Friedrichstraße - zu betätigen. Von denen war wohl keiner anwesend, denn der Applaus auf diese Ausführungen war besonders groß.

Nach solch einem Auftritt bestand der Kandidat natürlich die Prüfung und die ehrwürdigen, meist älteren Herren Doctores stimmten für ihn. Mit neuem Talar, Orden und Doktorhut ausgestattet ist Höffken nun der 48. Doktor der Närrischen Fakultät.

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