Trödelmarkt: Feilschen ist das Wichtigste

Auf dem Sprödentalplatz wurde am Samstag getrödelt. Händler und Besucher waren zufrieden.

Krefeld. Darauf haben eingefleischte Trödler lange gewartet: Zum ersten Mal in diesem Jahr lud der große Trödelmarkt am Sprödentalplatz „Kitsch, Kunst & Co.“ zum Bummeln ein. Am Samstag pilgerten tausende Besucher aus Krefeld, vom Niederrhein und aus den Niederlanden zum beliebten Markt und feilschten um begehrte Stücke.

Voll bepackt und mit guter Laune schlendert Sandra Visnjic mit ihrer Familie über den Platz: „Wir haben jede Menge Kindersachen ergattert, Kleidung, Spielsachen und Bücher“ erzählt sie. Besonders stolz ist die werdende Mama auf eine neue Kaffeekanne, die sie auf vier Euro herunter gehandelt hat: „Im Laden kostet sie etwa das Dreifache. Feilschen ist hier das Wichtigste, wir sind schon seit drei Stunden hier unterwegs. Meine Mutter sucht noch Tischdecken, und mein Vater wird den Preis natürlich runter handeln“, erzählt sie fröhlich. So wurde der Trödelmarktbesuch zum Familienausflug.

Genauso gut gelaunt ging es auch hinter den Ständen zu: Die Freundinnen Uta Büssem und Sabine Remigius haben ihr Plätzchen bereits zum zehnten Mal auf dem rund 52.000 Quadratmeter großen Sprödentalplatz bezogen und verkaufen Bilderrahmen, Kerzenständer, Figürchen und allerhand Kleinkram. „Irgendwie sammelt sich immer etwas zusammen. Es macht uns riesigen Spaß hier zu stehen und unsere Sachen an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir sind auch bis jetzt das meiste los geworden“, erzählt Uta Büssem.

Den beiden ist es wichtig, Spaß beim Verkaufen zu haben: „Sprüche sind bei uns gratis, damit ködern wir die Kunden oder verjagen sie — aber Spaß haben wir immer“, sagt Sabine Remigius lachend.

Bei einem Thema war den rund 900 Trödlern allerdings nicht zum Lachen zumute: Die Standgebühr ist stark gestiegen — von 24 auf rund 30 Euro für drei Quadratmeter, hinzu kommt noch eine Reinigungskaution in Höhe von 20 Euro.

Das trübt natürlich die Laune, aber die Trödler lassen sich auch davon nicht entmutigen: „Wir verkaufen einmal im Jahr unsere Sachen, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg, heute war es ganz okay. Aber der größte Ansturm ist vorbei, denn das meiste geht bereits in der ersten Stunde weg, denn da kommen die Profis“, erklärt Olaf Saalmann, der mit seiner Lebensgefährtin noch vor ein paar Gummistiefeln, Taschen und anderen Schmuckstücken steht.

Von 7 bis 17 Uhr hatten die rund 40.000 Besucher die Möglichkeit, begehrte Stücke zu erlangen. Während die einen noch mit leeren Händen von Stand zu Stand flanieren, hat die Krefelderin Yvonne Sonnen mit Mutter Marion Sonnen schon allerhand Interessantes erworben: „Hier habe ich alte Gesellschaftsspiele und ein Puzzle für je nur zwei Euro gefunden, außerdem noch Küchen- und Wohnzimmermöbel für eine Puppenstube.“ Die 26-Jährige erzählt, dass sie die Spielsachen für ihren Beruf als Sozialpädagogin braucht, nun fehlen ihr nur noch passende Püppchen für das Puppenhaus. Sie ist gespannt ob sie die noch findet.

Doch wer dieses Mal nicht das Richtige ergattert hat, hat am 16. April wieder die Gelegenheit, um Kunst, Kitsch und Co. zu feilschen.

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