Tierheim: Ein Hund nicht für jedermann

Zuhauf kamen die Krefelder am Sonntag ins Tierheim am Flünnertzdyk. Fachleute mussten viele Fragen beantworten.

Krefeld. Die achtjährige Yvonne wünscht sich sehnlichst einen Hund, einen großen Hund. Da kam der Tag der offenen Tür des Tierheims Krefeld am Sonntag gelegen, um sich mit den Eltern eingehend über das neue Familienmitglied in spe zu informieren.

Der hübsche Kangal, ein anatolischer Hirtenhund, ist mit 50 Kilo Gewicht und einer Schulterhöhe von 50 Zentimetern für Yvonne dann wohl doch etwas zu groß. „Er ist schwierig zu vermitteln“, gibt Tierheimleiter Frank Schankat zu. Vielleicht kommt dann doch eher Schimanski, der freudig wedelnde Labrador-Mischling, infrage. „Aber heute geben wir sowieso kein Tier ab“, sagt Schankat.

„Am Tag der offenen Tür spielen die Emotionen eine viel zu große Rolle. Besser ist es, eine Nacht über die Entscheidung zu schlafen.“ Über 1000 Besucher finden sich im Laufe des Sonntags im Tierheim ein. Nicht alle wollen einem Tier ein neues Zuhause geben.

Viele Besucher nutzen das breite Angebot des Infotages zu Themen wie Tierschutz und Haustierhaltung. Auch Sven und Saskia Meyer erkunden samt Jack-Russel-Hündin Chiara das Gelände. Vor allem interessieren sie sich für die Agility-Vorführungen der Hundeschule Schnäuzchenresidenz. Tipps zur Fellpflege gibt der mobile Hundesalon Fellmobil, die Tierheim-Tierärztin Tanja Domurath gewährt Einblick in ihre Arbeit, und Tierpfleger und Ehrenamtliche lassen sich von den zahlreichen Besuchern stundenlang mit Fragen löchern.

Brigitte Welzel verteilt dreimal die Woche möglichst gerecht Streicheleinheiten an die Katzen. „Sie ist unsere Katzenbeschmuserin“, freut sich Frank Schankat über die regelmäßige Unterstützung. Zurzeit leben 90 Katzen, 25 Hunde und viele Kleintiere am Flünnertzdyk 190.

Doch nicht nur Haustiere finden hier Unterschlupf. Im Zuge der Tierrettung nimmt das Tierheim auch Schildkröten auf oder päppelt kranke Igel bis zu ihrem Winterschlafgewicht von 500 Gramm auf. Auf viel Interesse stößt das Terrarium mit den Bartagamen und der Vogelspinne. Die Heuschrecken warten allerdings nicht auf ein neues Zuhause. Sie dienen als artgerechtes Lebendfutter für die Echsen.

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