Strukturen für ein würdevolles Leben im Alter

Der evangelische Kirchenkreis beschäftigte sich mit dem demografischen Wandel, mit Pflege und Betreuung.

Krefeld. Die Bevölkerung wird immer älter. Wie die durch den demografischen Wandel geprägte Gemeinde und ihre Diakonie in Zukunft aussehen können, war Thema der 72. ordentlichen Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen.

Die Diakonie leistet die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Nahe bei den Menschen setzt sie sich engagiert für Benachteiligte ein. 110 Teilnehmer hörten dazu den Vortrag von Ulrich Christofczik von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe,

„Wir befinden uns mitten im Problem“, berichtet Superintendent Burkhard Kamphausen aus der achtstündigen Veranstaltung in der Friedenskirche. „Ältere Menschen in Pflege und Betreuung sollen nicht nur in stationären Bereichen leben. Doch die Ehrenamtler für die nicht stationäre Betreuung sind noch nicht geboren.“

Die Kirchengemeinden müssten jetzt reagieren und sich um die Menschen kümmern. Vier Schritte seien dabei zu beachten, so Kamphausen: „Ich für mich“, „Ich mit anderen“, „Ich mit anderen für andere“ und „Andere für mich“.

„Wie kann das Alleinstellungsmerkmal diakonisch geprägter und organisierter Altenhilfe aussehen?“, fragt Christofczik in seinem Vortrag. „Es ist Aufgabe der Kirche, sich dafür einzusetzen, dass alte Menschen in der Gesellschaft würdevoll leben können. Kirche und ihre Diakonie werden dafür sorgen müssen, dass sich im nachbarschaftlichen Bereich Strukturen entwickeln, die es alten, aber auch kranken, wie an Demenz leidenden Menschen erlaubt, möglichst lange zu Hause zu leben und zu sterben.“

Kamphausen ergänzt: „Die Kirche ist in den Quartieren der sozialen Stadt präsent.“ Trotzdem sei integrierte Stadtteilentwicklung auf der einen Seite noch wenig im Bewusstsein der kirchlichen Akteure verankert. An anderen Stellen wiederum sind Kirchengemeinden Träger und Initiator vielfältiger gemeinschaftlicher Angebote und häufig gut vernetzt mit anderen Akteuren wie sozialen Diensten, kulturellen Einrichtungen und Vereinen.“

Als gutes, bestehendes Beispiel führt Kamphausen die Arbeit im Linner Altenclub „Em Cavenn“ an. „So kann es laufen.“

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