Sportlerwahl Lea Schüller - das Kreuz mit dem Knie

Lea Schüller, Nationalspielerin aus Tönisvorst, arbeitet nach schwerer Verletzung an ihrem Comeback.

Sportlerwahl: Lea Schüller - das Kreuz mit dem Knie
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Es war die 70. Minute, als Lea Schüller in aussichtsreicher Position mit links abziehen wollte. Kurz zuvor hatte die 19-Jährige mit ihrem Treffer zum 3:0 die deutsche U 20-Nationalmannschaft im WM-Auftaktspiel gegen Venezuela endgültig auf die Siegerstraße gebracht. Doch als Schüller ihr zweites Tor auf dem Fuß hatte, verletzte sie sich. Das rechte Standbein verdrehte sich, die Patellasehne im Knie wurde beschädigt. Schüller sagt: „Ich hab’ sofort gemerkt, dass etwas kaputt gegangen ist. Die Kniescheibe sprang raus, das waren richtige Schmerzen.“ Es war einer der wenigen schlechten Momente in der Karriere von Lea Schüller, die seit knapp drei Jahren im Bundesliga-Team der SGS Essen spielt. Ihre Anfänge machte die Studentin aber weder in Essen noch in einer reinen Mädchen-Mannschaft. Im jungen Alter entschied sie sich, die Fußballschuhe zu schnüren, und fing beim Hülser SV an zu kicken. Bis zur C-Jugend spielte Schüller durchgehend in einer Jungenmannschaft, ehe der Wechsel nach Essen folgte. „Eine gute Freundin von mir spielte in Essen. Sie hat mich zu einem Sichtungsturnier mitgenommen, und dann ging alles recht schnell“, sagt Schüller.

Schon mit 17 sammelte sie erste Spielminuten in der Frauen-Bundesliga. Seitdem ging es steil bergauf. In der vergangenen Saison etablierte sie sich in der Stammelf, erzielte in 22 Einsätzen acht Tore. Umso ärgerlicher die schwere Verletzung. „Es lief bis dahin sehr gut. Die Nominierung für die WM war klasse. Es ist schade, dass ich die Saison verpasse.“ Die Operation ist drei Monate her. Mit Erholung und Reha wird es wohl noch ein paar Wochen dauern, bis die 19-Jährige wieder auf dem Platz steht. Doch für eine Spielerin, die alle Junioren-Nationalmannschaften durchlief, kein Weltuntergang. Schüller: „Ich will so schnell wie möglich wieder fit werden und unbedingt diese Saison noch spielen.“ tin

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