Silvia & the City: To-do-Listen an Thanksgiving

Bereits Anfang November konnte ich mich vor lauter Vorfreude auf mein erstes Thanksgiving kaum halten. Das lag in erster Linie nicht daran, dass ich so wahnsinnig gerne Truthahn esse, sondern daran, dass Thanksgiving für Amerikaner ein Riesen-Fest und sogar gleichbedeutend mit Weihnachten ist.

Deshalb ist es auch mit vielen Annehmlichkeiten verbunden: So bekommt man beispielsweise an vier aufeinanderfolgenden Tagen frei, ständig wird gegessen und es gibt sogar einen Feiertagsgruß: "Happy Thanksgiving!" Und weil ich nur selten so viel Freizeit habe, wurden gleich Pläne für das Wochenende geschmiedet: In die Hamptons an den Strand fahren, Fahrräder im Central Park ausleihen, in Brooklyn auf dem Flohmarkt stöbern...

Als ich jedoch bereits am Donnerstagmorgen die Thanksgiving-Parade bei Macy’s verpasse, machen sich erste Zweifel breit, ob mein Plan tatsächlich umsetzbar ist. Zur Parade fliegen jedes Jahr gigantische Luftballons über die berühmte 5th Avenue. Als ich dort ankomme, zieht gerade der letzte Schlumpf an mir vorbei.

Auch der darauf folgenden Brückentag, der sogenannten Black Friday, an dem die Geschäfte die weihnachtliche Einkaufssaison mit Angeboten einläuten, durchkreuzt meine Pläne. Schließlich ist dieses Ereignis Grund genug, sich in einen zwölfstündigen Einkaufsmarathon zu stürzen. Am Samstag bin ich zu müde für den Flohmarkt. Und am Sonntag habe ich kein Geld mehr für die Fahrradtour im Central Park.

Nach dem Wochenende ziehe ich das vernichtende Fazit, dass meine "To-do-Listen" für die New Yorker Freizeit nur beschränkt geeignet sind. Trotzdem: Arbeitsfreie Tage, Essen in geselliger Runde und die festliche Begrüßung - dieser vorweihnachtliche Feiertag Ende November sollte unbedingt auch im deutschen Kalender Einzug halten.

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