Geschichte Seidenfabrikant führt durch die Stadt

Mitte. Selber einmal in die Rolle einer historischen Persönlichkeit der Samt- und Seidenstadt zu schlüpfen und Geschichte lebendig werde lassen, dafür bietet die Volkshochschule Krefeld mit einem Kurs ab dem 3. September die Gelegenheit.

Geschichte: Seidenfabrikant führt durch die Stadt
Foto: Stadtarchiv Krefeld

„Die VHS hat ein Interesse, auch ein Forum für Stadtentwicklungs-Themen zu sein“, sagt die Leiterin Inge Röhnelt. „Und es gibt hier eine hohe Identifikation mit den Themen der Stadt. Krefelder lieben ihre Stadt, auch wenn sie das nicht sagen.“

Geschichte: Seidenfabrikant führt durch die Stadt
Foto: Stadtarchiv Krefeld

Aus dem Projekt im letzten Jahr „Kriegskinder in Krefeld“ entstand unter den damals Beteiligten des Museums Burg Linn, des Stadtarchivs und des Kreschtheaters die Idee zu den „Rollenwechseln“. Hobbyhistoriker wie Laienschauspieler bekommen in einem Seminar der VHS von kompetenten Personen das nötige Rüstzeug, sich tatsächlich mit den neu erworbenen Fähigkeiten einem Publikum zu präsentieren.

Geschichte: Seidenfabrikant führt durch die Stadt
Foto: Stadtarchiv Krefeld

Inge Röhnelt, Leiterin des Kurses Rollenwechsel

Auf ihre Aufgabe haben sich Irene Feldmann, die das Projekt leitet, Christoph Dauermann und Christoph Moß vorbereitet und schon historische Krefelder gefunden, auf die sie die Seminarteilnehmer vorbereiten können. Zur Auswahl stehen bereits Marianne Rhodius, Hermann von Beckerath, Isidor Hirschfelder, Friedrich Lewerentz, Wilhelm Deuß und Cornelius de Greiff. „Aber es werden bestimmt aus dem Plenum des Seminars noch Impulse kommen. Wir sind völlig offen, das ist erst einmal ein vorläufiges Angebot von sechs Rollen,“ erläutert Feldmann. Gerade der Mangel an namhaften Frauen, die genügend Spuren hinterlassen haben, dass man über ihre Aktivitäten und Leben recherchieren könnte, ist den Historikern klar. „Man könnte da noch nachbessern und zum Beispiel eine namenlose Weberfrau nehmen. Dazu gibt es auch genügend Stoff,“ meint die Projektleiterin.

Das Rollenspiel soll nicht nur durch die Unterstützung der studierten Historiker fundiert sein und einen „belastbaren Gehalt“ bekommen, sondern es hat auch noch einen kreativen Aspekt.

Dieser Aspekt wird durch das Schauspielern umgesetzt. Dafür ist Silvia Westenfelder vom Kreschtheater die Fachfrau. „Was man an persönlichen Kleinigkeiten über die Person erfahren konnte, kann man umsetzen, aber auch der Schauspieler darf sich mit seiner Persönlichkeit präsentieren.“ Die Schauspielerin beruhigt, dass es keinen kompletten Kostümzwang, sondern nur historische Attribute optisch die historische Persönlichkeit andeuten werden. „Die Leute sollen sich in ihren Rollen wohl fühlen.“ Gemeinsam mit den Historikern und der Schauspielerin als Trainerin werden sich die Seminarteilnehmer an den Rollenwechsel herantasten. Dazu werden natürlich auch Ortsbesichtigungen gehören, Schauplätze aus dem Leben der mehr oder weniger berühmten Krefelder.

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