Schausteller loben die Sprödental-Kirmes

Die Bilanz der ersten Tage in Krefeld fällt positiv aus. Insgesamt wird die Konkurrenz für das fahrende Volk aber härter.

Krefeld. Eine kleine Kirmes hat es oft schwer, bei wachsender Konkurrenz und immer größerem Freizeitangebot, die Besucher anzulocken. Mit der großen Sprödental-Kirmes sind die Schausteller aber zufrieden. „Wir haben ein gutes erstes Wochenende hinter uns“, berichtet Peter Loosen.

Er ist mit dem Schaustellergewerbe groß geworden. Bereits im Jahr 1928 hat seine Familie einen der ersten Autoscooter in Betrieb genommen. „Von diesen nostalgischen Zeiten träumen wir heute nur, inzwischen ist der Beruf knallhart“, sagt der Aachener.

Viele der Schausteller seien das ganze Jahr unterwegs. Im Sommer mit Fahrgeschäften auf den Kirmessen und im Winter auf Weihnachtsmärkten mit Glühwein- oder Crêpes-Ständen. Eine kleine Ruhepause gebe es nur am Anfang des Jahres: „Da kann man dann auch mal zum Zahnarzt gehen oder einfach mit der Familie auf der Couch sitzen“, erklärt Loosen.

Rene Ritter ist mit dem Gastronomiebetrieb „Zum armen Ritter“ auf der Kirmes vertreten. Er ist der Meinung, dass sich die Kirmessen heutzutage mit der gesamten Unterhaltungsindustrie messen müssen: „Nicht nur Freizeitparks stellen eine Konkurrenz dar. Der gesamte ’Home-Entertainment-Bereich’ ist in den letzten Jahren stark gewachsen.“ Daher würden besonders bei kleinen Kirmessen die Besucherzahlen zurückgehen. Als Schausteller müsse man sich die Anreise dann zweimal überlegen: „Wir reisen mit acht Transportern an. Da bezahlt man schon mal zwei Euro pro Kilometer.“ Mit den ersten Besuchertagen auf dem Sprödentalplatz sei er allerdings zufrieden. Besonders von der Lage der Krefelder Kirmes ist der aus Essen angereiste Schausteller begeistert: „Der Platz liegt stadtnah, ist gut zu erreichen und bietet eine große Fläche. Das ist perfekt.“

Die Konkurrenz durch die großen Freizeitparks, wie das Phantasialand, möchte Peter Loosen nicht überbewerten: „Die großen Kirmessen werden besser, die Kleinen gehen langsam unter.“

Eine Kirmes müsse als eine Art lokales Volksfest für die ganze Familie gesehen werden. „Ein Fest bei dem sich der ganz große und der ganz kleine Mann treffen.“ Besonders Rabattaktionen mit starken Preisnachlässen, wie der Familientag, würden die Besucher anlocken.

Ähnlich sieht das auch Detlef Dreßen. „Wir haben den Vorteil, dass wir keinen Eintritt verlangen. Die Leute können über die Kirmes flanieren und die Atmosphäre genießen, ohne einen Euro auszugeben“, sagt er. Dreßen ist mit dem Fahrgeschäft „Schlager-Express“ dabei.

Paul Müller ist der Vorsitzende des Niederrheinischen Schaustellervereins. Er ist angetan von der hohen Qualität der Fahrgeschäfte. „Hier gibt es eine große Auswahl, und alle Fahrgeschäfte sind auf Hochglanz poliert. Bei einer Dauer von zehn Tagen können die Schausteller auf jedes Detail achten.“

Wenn das Wetter weiterhin mitspielt, könne eigentlich nichts mehr schiefgehen: „Wir haben bisher einen goldenen Herbst erwischt. Die Sprödental-Kirmes ist eine Schön-Wetter-Veranstaltung.“

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