Ranking: Viel Platz für Spiel und Sport in Krefeld

Bei einem Ranking der sportlichen Regionen in NRW schneidet Krefeld gut ab.

Krefeld. Platz 21 bei 54 Wettbewerbern — ein Abschneiden, das man allenfalls als mittelprächtig bezeichnen kann. Trotzdem darf Krefeld mit seiner Platzierung beim Ranking des Radiosenders 1 Live — „Die sportlichste Region im Sektor“ — durchaus zufrieden sein. Wertet man nämlich Kreise und Städte getrennt, belegt Krefeld Platz Zwei, lediglich Münster schnitt als Stadt besser ab.

Für das Ranking hatten die Redakteure der jungen Welle des WDR mit den Zahlenexperten von IT NRW, dem Statistischen Landesamt, zusammengearbeitet. Um die Sportlichkeit in Nordrhein-Westfalen gegeneinander abwägen zu können, wurden insgesamt neun Kategorien definiert (siehe Kasten).

Krefeld konnte vor allem in den beiden Flächen-Kategorien punkten: Sowohl bei Sportplätzen als auch bei Parks, Spiel- und Bolzplätzen liegt der Raum, der den Krefeldern zur Verfügung steht, deutlich über dem Landesschnitt. Auch bei den Sportabzeichen schneidet Krefeld gut ab — hiesige Sportler bekommen sie überdurchschnittlich oft verliehen.

Weniger gut aufgestellt ist Krefeld bei den Sportlehrern, ihre Zahl ist verhältnismäßig gering.

In den meisten der übrigen Kategorien liegen die Werte für Krefeld mehr oder weniger im mittleren Bereich.

Auffällig in allen Kategorien ist das deutlich bessere Abschneiden der Kreise gegenüber den Städten. Münster schaffte es mit Platz acht als einzige Stadt in die Top Ten. Platz eins ging an den Kreis Höxter.

Birgit Kempf, Pressesprecherin bei IT NRW, hat zumindest für zwei Kategorien Vermutungen, warum die Kreise überzeugendere Ergebnisse einfuhren als die Städte: Zum einen gebe es in Kreisen generell mehr Platz, was sich in größeren Sportflächen niederschlage. Zum anderen gebe es im ländlichen Bereich meist ein reges Vereinsleben, was sich in hohen Mitgliederzahlen bei den Sportklubs widerspiegele. Als Beispiele für die Dominanz der Kreise in diesen beiden Bereichen nennt sie „Golfplätze und Schützenvereine“.

Dieter Hofmann, Vorsitzender des Stadtsportbundes, teilt diese Vermutung. Zum Abschneiden Krefelds äußert er sich zufrieden, aber nicht überschwänglich: „Das ist natürlich sehr erfreulich, aber es gibt auch noch viel zu verbessern.“ Hofmann ist der Ansicht, dass Krefeld ein großes sportliches Potenzial habe, das aber noch lange nicht ausgeschöpft sei: „Der Stadtsportbund, die Verwaltung und die Vereine müssen einfach enger zusammenarbeiten, die Aktivitäten müssen gebündelt werden.“ Angestoßen werden könne diese Strukturreform durch einen Sportentwicklungsplan: „Das Problem ist nur, dass allein die Aufstellung eines solchen Plans durch eine Agentur oder Uni zwischen 40 000 und 200 000 Euro kostet — und dann ist der ja noch lange nicht umgesetzt.“ Aber er sagt auch: „Wir arbeiten daran.“

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