Pferdeschutzbund steht vor dem Aus

Manuela Juretzko macht sich Sorgen, dass sie ihr Pferdeheim bald nicht mehr finanzieren kann. Dem Verein fehlen Sponsoren.

Krefeld. Ängstlich weicht Forestera einen großen Schritt in ihrer Box zurück. Die 26 Jahre alte Stute reagiert selbst heute noch panisch, wenn man ihrem Kopf zu Nahe kommt. Dabei liegt ihre dunkle Vergangenheit schon lange zurück. Forestera ist ein ehemaliges Sportpferd, das von seinem einstigen Besitzer regelmäßig auf den Kopf geschlagen wurde, wenn es nicht gehorchte. Ursprünglich sollte das Pferd auf der Schlachtbank landen, davor hat sie Manuela Juretzko bewahrt.

Seit über 20 Jahren rettet die ältere Dame Pferde vor dem sicheren Tod beim Schlachter, so auch die Stute Forestera. Im Jahr 2000 hat Juretzko den Pferdeschutzbund Krefeld gegründet, mit dem Ziel Sponsoren und Mitstreiter zu finden, die sich für die Tiere einsetzen.

Vier Pferde und zwei Ponys sind derzeit in ihrer der Obhut. Darunter auch das ehemalige Kutschpferd Ramona , das kaum stehen und laufen konnte, als es vom Pferdeschutzbund aufgenommen wurde. „Wir haben es mit Medikamenten wieder aufgepeppelt“, sagt Juretzko.

Geritten wird keins der Pferde mehr. „Die haben in der Vergangenheit genug geleistet. Sie sollen sich hier ausruhen.“ Mit viel Liebe und Hingabe versucht die Pferdeliebhaberin das Vertrauen der Tiere zu gewinnen und ihnen ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Ob Juretzko die Pferde allerdings auch in Zukunft betreuen und versorgen kann, ist ungewiss. Der Verein steht vor dem finanziellen Ruin. „Wir brauchen dringend Fördermittel und mehrere Patenschaften“, sagt sie. Diese kann man schon ab 30 Euro im Monat übernehmen. Das Geld wird für Futter, Hafer und andere Sachspenden benötigt.

Seit einem Jahr etwa hält sich der Pferdeschutzbund schon mit eigenen Mitteln über Wasser. „Ich verzichte lieber auf mein Mittagessen, als dass die Pferde hungern müssen“, sagt Juretzko.

Jeden Monat investiert sie etwa 2000 Euro in den Pferdeschutzbund. Seitdem ihr guter Bekannter und Unterstützer des Vereins verstorben ist, sind die finanziellen Probleme noch größer geworden.

Von ihren Pferden trennen will sie sich aber nicht. „ Wenn man sich jeden Tag um die Pferde kümmert, wachsen sie einem ans Herz“, sagt Manuela Juretzko. „Aufgeben werde ich keinen Fall“.

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