Paten für den Schneeleoparden

Für den vierjährigen Patan engagiert sich der Nabu Krefeld/Viersen. Der Zoo rückt die Spezies in diesen Tagen in den Fokus.

Cornelia Bernhardt mit dem Nabu-Vorsitzenden Reiner H. Rosendahl und dessen Tochter Nele (9).

Cornelia Bernhardt mit dem Nabu-Vorsitzenden Reiner H. Rosendahl und dessen Tochter Nele (9).

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Pate kommt vier Jahre nach der Geburt und damit spät, aber er ist sich seiner Verantwortung bewusst: Der Naturschutzbund (Nabu) Krefeld/Viersen hat die Patenschaft für Patan übernommen, den Schneeleoparden im Krefelder Zoo. Die Kooperation ist zunächst auf zwei Jahre befristet, und beide Seiten, Zoo und Nabu, betreten damit Neuland.

Nabu-Vorsitzender Reiner H. Rosendahl verbindet mit diesem Engagement einen Werbeeffekt — für den Nabu selbst und für die Schneeleoparden, diese gefährdeten Großwildkatzen, für deren Zucht und Bestand der Krefelder Zoo seit 1964 Pionierarbeit geleistet hat.

Es geht um mehr als die etwa 750 Euro im Jahr, die „durch Spenden, nicht durch Mitgliedsbeiträge finanziert“ sind, wie Rosendahl betont. Der Zoo rückt die Spezies am kommenden Wochenende in den Fokus. Patan, Abkömmling des ersten Krefelder Schneeleoparden Nuschka (1966), seine Partnerin Dari, die aus England nach Krefeld kam, und Sohn Schan kann man in ihrer Anlage beobachten, ihre Artverwandten in freier Wildbahn auf Fotos und in einer filmischen Dokumentation (siehe Infokasten).

Über einen Ausbau des Geheges denke man frühestens ab 2020 nach, sagen Pressechefin Petra Schwinn und Biologin Cornelia Bernhardt. Die Unterbringung der drei Schneeleoparden sei ein Kompromiss zwischen den Besucherinteressen und den Bedürfnissen der Tiere. „Ist das Gehege zu groß, können die Besucher die Tiere nicht mehr beobachten“, sagt Schwinn. Auch Tierpfleger Thomas Hamma könne in einem überschaubaren Gelände besser mit den Tieren arbeiten. Regelmäßige Anregungen und Umbauten im Gehege seien wichtig, sagt Bernhardt.

Die Patenschaft für die Schneeleoparden sei im Nabu nicht umstritten gewesen, betont Rosendahl, dessen Bezirksverband mit 7500 Mitgliedern der größte in NRW ist. „Wir wollen damit auch auf andere Projekte aufmerksam machen, wie uns das zuletzt mit der Schmetterlingszählung gelungen ist.“

Der Zoo freut sich über die neuen Partner und dass am Wochenende Vertreter des Nabu Berlin, der das Schneeleopardenprojekt in Kirgistan intensiv betreut, nach Krefeld kommen. Schwinn will über Emotionen Besucher für den Schutz der Tiere und den Zoo begeistern: „Sie sehen, wie die Tiere in freier Natur leben und engagieren sich.“

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