Open Air Kino: Bahn frei für Episode zwei

Das Open-Air-Kino kommt 2012 wieder. Trotz des miserablen Sommers lag die Auslastung bei 50 Prozent — das macht Mut.

Krefeld. Es war Ende Juli, als Uwe Papenroth über folgende Frage nur gequält lächeln konnte: „Haben Sie Glühwein?“ wollten einige Besucher des Open-Air-Kinos von ihm wissen. An diesem Abend war es 12 Grad kalt, es regnete in Strömen. „Manche Leute trugen Schal und Wollmütze“, sagt Papenroth. „Die sahen aus, als wollten sie zum Weihnachtsmarkt.“

Nein, mit dem Wetter hatte der Veranstalter des Kinos an der Rennbahn wirklich kein Glück. Doch so paradox es klingt: Genau das macht Papenroth Mut. „Wir hatten trotzdem rund 50 Prozent Auslastung“, sagt er. „An wärmeren Abenden haben wir an der Abendkasse dreimal so gut verkauft wie sonst. All das zeigt das Potenzial für nächstes Jahr.“

Schon gestern — nach sechs Wochen SWK Open-Air-Kino an der Rennbahn — konnte Papenroth daher verkünden, dass es nächstes Jahr weitergeht. „Alle Partner sind wieder im Boot“, erklärt er. „Ohne Sponsoren wäre das Projekt nicht zu stemmen.“ Der technische Aufwand sei hoch, ein Großteil der Ticket-Einnahmen fließe weiter an die Filmverleiher. „Pro Karte bleiben nur 3,50 Euro beim Veranstalter.“

Nächstes Jahr soll das Open-Air-Kino gleich nach der Fußball-EM starten, also Anfang Juli. Erneut peilt Papenroth fünf bis sechs Wochen Programm an — allerdings mit anderen Schwerpunkten.

„Am schlechtesten sind Actionfilme wie ,Fast & Furious’ gelaufen“, erzählt er. Deren Anteil wird deutlich reduziert. Dokus wie „Senna“ und „Serengeti“ waren dagegen überraschend erfolgreich. Auch deutsche Filme wie den WZ-Wunschfilm „Vincent will Meer“ soll es nächstes Jahr häufiger geben. Kassenknüller werden mehrmals gezeigt.

Einer der Renner war in diesem Jahr das oscargekrönte Ballett-Drama „Black Swan“, das trotz Dauerregens 700 Besucher anzog. Unter der Tribüne der Rennbahn saßen sie im Trockenen:

„Im Gegensatz zu anderen Open-Air-Kinos mussten wir keine einzige Vorstellung ausfallen lassen“, sagt Papenroth. Wenn sich das herumspricht, kommen vielleicht 2012 noch mehr Besucher. Oder, was besser wäre: Es regnet gar nicht erst.

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