Online-Sucht: Verloren in der virtuellen Welt
Der Bedarf zur Behandlung von Online-Süchtigen steigt, es fehlt derzeit aber an Fachstellen.
Krefeld. Die Sucht- und Abhängigkeits-Therapie steht vor einer Herausforderung. „Es kommt etwas Neues auf uns zu“, sagt Georg Spilles von der Caritas-Beratungsstelle für Alkohol- und Drogenfragen.
„Das Verhalten der Menschen ändert sich. Wir haben heute eine andere Art der Kommunikation und es gibt Menschen, die reagieren irritiert darauf.“ Computer und Internet sind unsere ständigen Begleiter. „Doch es gibt einen steigenden Bereich an Menschen, die sich im Netz verlieren“, sagt Spilles.
Computer- und Onlinesucht kann sich genauso vielfältig äußern, wie das Angebot im Netz von Informationsbeschaffung, Chatten, Einkaufen bis hin zu Spielen. „Zur Sucht führen etwa Spiele wie etwa World of Warcraft oder Second Life“, sagt Dr. Helmut Eich, Chefarzt der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen der Alexianer.
„Betroffen sind meist junge Männer, die den Übergang in die Eigenständigkeit nicht schaffen“, sagt Eich. „Sie sind meist ängstlich und haben soziale Probleme.“ Sie verbringen rund zwölf Stunden am Tag in der virtuellen Welt, vernachlässigen soziale Kontakte, essen nicht regelmäßig, flüchten vor der Realität.
Die Forschung steht noch relativ am Anfang, da die Symptomatik sich erst in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Das führt auch dazu, dass es nur wenige spezialisierte Fachstellen gibt.