Neues Schmetterlingshaus: Zarte Falter im Krefelder Zoo

Am 31. Juli wird eine neue Attraktion eröffnet: das Schmetterlingshaus für tropische Arten.

Krefeld. Noch sitzen die Handwerker auf dem Dach und bringen fleißig die Stegplatten an, noch erinnert der Boden an eine staubige Wüste. Doch bereits in zweieinhalb Wochen wird sich die Baustelle neben dem Regenwaldhaus in ein tropisches Paradies verwandeln. Die Bewohner: freifliegende Schmetterlinge aus Südamerika, Afrika und Asien sowie mehr als 40 verschiedene Pflanzenarten.

Mit dem Schmetterlingsdschungel, der am 31. Juli eröffnet, bekommt der Krefelder Zoo eine neue Attraktion, die er sich schon lange gewünscht hatte. "Wir haben ja bereits zwei Jahre Schmetterlinge im Regenwaldhaus gehalten", berichtet Zoodirektor Wolfgang Dreßen. "Aber das haben wir irgendwie nicht richtig durchdacht und geplant."

Denn als die Pflanzen immer größer wurden, zog es die zarten Falter zum Sonnenlicht unter die Kuppel, wo sie für die Besucher nicht zu sehen waren. Außerdem blieben viele von ihnen an den feuchten Wänden kleben und verendeten dort.

Das soll jetzt ganz anders werden. Im Schmetterlingsdschungel herrschen dauerhaft sommerliche 20 bis 25 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist mit rund 70 Prozent deutlich angenehmer. "Das werden auch die Besucher merken, die eine Brille tragen oder eine Kamera dabei haben", sagt Dreßen. "Gläser beschlagen dann nämlich nicht mehr sofort."

Bereits 1998, als das Regenwaldhaus gebaut wurde, gehörte sein 16-eckiges kleines Pendant zum Gesamtentwurf des Krefelder Architekten Martin Busch. Eigentlich sollte es ein Wüstenhaus werden, aber damals fehlten die finanziellen Mittel und die richtigen Ideen, um es zu realisieren. "Wüste im Zoo darzustellen, das ist sehr schwierig", erklärt der Zoodirektor. "Vor allem wenn der Platz begrenzt ist."

Das ist für ein Schmetterlingshaus kein Problem, eher sogar ein Vorteil. Denn rund 150 Falter werden den Rest des Sommers die Besucher auf engem Raum umschwirren. "Das erzeugt eine ganz spezielle Stimmung und ist ein sensationelles Erlebnis", sagt Friedrich Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde.

Sitzgelegenheiten sorgen dafür, dass man diese besondere Atmosphäre auf sich wirken lassen kann. "Auf einem Rundweg können Besucher aber auch alle Ecken des Hauses erkunden", verspricht Biologin Cornelia Bernhard. "Alle Pflanzen dienen als Futterquelle für die Raupen und als blühende Nektarquelle für die ausgewachsenen Falter."

Zusätzlich machen Raupenkästen und ein Schlupfschrank mit Puppen den Lebenszyklus der zarten Schönheiten deutlich. An Futterstationen können sie aus nächster Nähe beim Trinken beobachtet werden.

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