Neuer Lebensmut für alleinerziehende Mütter

ZFB und Jobcenter setzen das Pilotprojekt Berufswegeplanung weiter fort.

Krefeld. Alleinerziehende Mütter fördern und einen möglichen Weg in die Berufswelt zeigen, das möchte die BeA. Das steht für „Berufswegeplanung mit erwerbslosen Alleinerziehenden“. Nach einer Studie zur Situation der Alleinerziehenden in Krefeld im Herbst 2011 brachte die Kommunale Zentralstelle für Beschäftigungsförderung zusammen mit dem Jobcenter im Oktober 2012 das Projekt auf den Weg. Zunächst 20 Frauen folgten dem Angebot, nach sechs Monaten können erste Ergebnisse präsentiert werden. Die Teilnehmerinnen luden zum Tag der offenen Tür, um „ihr“ Projekt transparent zu machen.

„Auch wenn es abgedroschen klingt: Das Projekt ist eigentlich eine Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Claudia Brüker, Mitarbeiterin des Jobcenters und Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Klaus-Jürgen Kortheuer von der Zentralstelle: „Wir sind mit einem Pilotprojekt gestartet. Es ist gut angelaufen, jetzt gehen wir in die zweite Runde.“

Wabalie Leskowski (35) und die 41-jährige Suzana Kasnecovic, sind von Anfang an dabei und berichten nur Positives. „Mir hat das Projekt neuen Lebensmut gegeben. Ich hatte mich total zurückgezogen, hatte kaum Kontakte“, sagt Leskowski. Jetzt plant sie eine Therapie und möchte danach in den Beruf einsteigen.

Suzana Kasnecovic ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin. Doch ihre Zeugnisse und ihr Diplom sind im Kosovo geblieben. Die letzten zehn Jahre habe sie sich nur um ihre Kinder gekümmert und ganz vergessen, dass sie auch noch etwas anderes kann. „Das Projekt hat mir die Augen geöffnet. Jetzt plane ich die Anerkennung meines Diploms und einen Wiedereinstieg in meinen Beruf“, sagt die engagierte Mutter.

Aber nicht alle 20 Frauen haben bis hierher durchgehalten. Wer sich zur Teilnahme entscheidet, der geht einen Vertrag ein, mit dem Jobcenter, aber auch mit sich selbst. Viele Teilnehmerinnen haben Migrationshintergrund. „Wir helfen auch bei Sprachproblemen“, erklärt Kortheuer. Christiane Wirth (ZFB) ergänzt: „Wir wollen die Frauen aus dem Kreislauf herausholen — hast du keine Arbeit, bekommst du keine Kinderbetreuung. Es ist wichtig, den Frauen Arbeitsmöglichkeiten zu zeigen, die sich mit Kindern vereinbaren lassen.“

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